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28.04.2024

Gesund & Vital in Kärnten

(Sozial) aktiv: So halten wir uns auch im Alter fit

Foto: M Dei-Cont

Österreich wird im Schnitt immer älter. Nicht nur der enorme Mehr-Bedarf an Pflegepersonal zeigt: Eigenverantwortung ist gefragt, wenn's um unsere Fitness geht.

Anfang 2024 waren 19,3 Prozent der Bevölkerung in Österreich unter 20 Jahre alt, 60,9 Prozent zwischen 20 und 64 Jahre und 19,9 Prozent 65 Jahre und älter. Damit stieg der Bevölkerungsanteil der Senioren das achte Jahr in Folge und auf einen erneuten Höchststand. Auch in Zukunft wird sich die Altersstruktur in Österreich laut Prognosen in Richtung der Gruppe 65+ verschieben - voraussichtlich in den 2030er Jahren wird ihr Bevölkerungsanteil die Marke von 25 Prozent überschreiten und dann bis Ende des Jahrhunderts auf rund 29 Prozent steigen. Gleichzeitig schrumpft die Bevölkerung im Erwerbsalter auf nur noch circa 52 Prozent. Das liegt daran, dass die Lebenserwartung weiter steigt und die Fertilitätsrate relativ niedrig ist. 

Auch das Durchschnittsalter und der Altersquotient belegen diese Entwicklung. So kommen aufgrund des demografischen Wandels gravierende Auswirkungen auf uns zu. Die kürzlich aktualisierte Pflegepersonal-Bedarfsprognose zeigt etwa, dass jährlich zwischen 5000 und 6000 zusätzliche Personen für den Bereich Pflege und Betreuung benötigt werden - rein aufgrund von Pensionierungen und demografischen Entwicklungen. Obwohl noch nie so viele Menschen wie heute in Pflege- und Betreuungsberufen tätig sind oder gerade Ausbildungen absolvieren, fehlen insgesamt bis 2030 rund 51.100 Pflege- und Betreuungspersonen, bis 2040 sogar 119.900 Personen. All das zeigt: Wir müssen selbst aktiv werden, um erst gar nicht zum Pflegefall zu werden - und das lieber früher als später.

Für ein langes, aktives und unabhängiges Leben

Es gibt zahlreiche Strategien, die Senioren dabei helfen können, ihre geistige Fitness zu erhalten: Lesen, Rätsel lösen, Puzzles oder Sprachkurse fördern und fordern die kleinen grauen Zellen. Aktivitäten wie Spaziergänge, Gymnastik, Schwimmen oder auch spezifische Übungen und Krafttraining in der Physiotherapie bauen Muskulatur und Kondition auf und erhalten diese. Auch soziale Vereinsamung kann starke Auswirkungen auf die geistige und körperliche Fitness haben. Soziale Interaktionen sind entscheidend für die geistige Gesundheit, da sie das Gehirn stimulieren und vor Demenz sowie anderen altersbedingten kognitiven Problemen schützen können. Einsamkeit kann das Risiko für Depressionen und Angstzustände erhöhen, was sich ebenso negativ auf die kognitive Funktion auswirken kann. Darüber hinaus ist soziale Isolation oft mit einem inaktiven Lebensstil verbunden, was zu einem Rückgang der körperlichen Fitness führen kann. Ohne regelmäßige Bewegung steigt das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes und Arthritis. Seniorenclubs, ehrenamtliche Tätigkeiten, Tanzkurse oder Hobbys wie Malen sind Strategien, um Senioren in soziale Aktivitäten einzubinden, um ihre Gesundheit und Lebensqualität im Alter zu verbessern. Die Maßnahmen tragen nicht nur dazu bei, die Lebensqualität im Alter zu verbessern, sondern auch, Pflegebedürftigkeit zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern.

von Melanie Leitner

Info

Die geistige und körperliche Fitness im höheren Alter ist das Wichtigste, um ein aktives und unabhängiges Leben zu führen.