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27.04.2025

Gesund & Vital in Kärnten

Tipps für ein gesundes Gehirn

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Neurologische Erkrankungen gelten als eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Doch es gibt Maßnahmen zur Vorbeugung.

Welt­weit sind neuro­lo­gi­sche Erkran­kungen die Haupt­ur­sache verlo­rene für Lebens­jahre durch krank­heits­be­dingte Behin­de­rung oder vorzei­tigen Tod und sie sind welt­weit die zweit­häu­figste Todes­ur­sache. In Öster­reich erleiden jähr­lich etwa 20.000 Menschen einen Schlag­an­fall, was bedeutet, dass alle 27 Minuten eine Person betroffen ist. Die Zahl der Demenz­er­kran­kungen liegt aktuell bei etwa 150.000 Pati­enten, Tendenz stark stei­gend. „Schlag­an­fall und Demenz bringen eine enorme Krank­heits­last mit sich. Sie haben erheb­liche Auswir­kungen auf die Lebens­qua­lität der Betrof­fenen und ihrer Ange­hö­rigen und stellen sowohl die Gesell­schaft als auch unser Gesund­heits­system vor große Heraus­for­de­rungen“, so Prim. Univ.-Prof. Dr. Jörg Weber, Präsi­dent der Öster­rei­chi­schen Gesell­schaft für Neuro­logie (ÖGN) und Abtei­lungs­vor­stand der Neuro­logie im Klinikum Klagen­furt. „Ange­sichts der zuneh­menden neuro­lo­gi­schen Erkran­kungen ist die verstärkte Förde­rung der Gehirn­ge­sund­heit wesent­lich. Indem wir körper­liche Gesund­heit fördern, sichere und gesunde Umge­bungen schaffen, lebens­langes Lernen unter­stützen und soziale Verbun­den­heit stärken, können wir die geis­tige Leis­tungs­fä­hig­keit erhalten und das Risiko für neuro­lo­gi­sche Erkran­kungen senken“. Beim Pres­se­ge­spräch der Öster­rei­chi­schen Gesell­schaft für Neuro­logie (ÖGN) präsen­tierte er gemeinsam mit weiteren Experten neue Daten, wie Präven­tion durch Selbst­ver­ant­wor­tung und regel­mä­ßige Vorsorge gelingt, welche Reduk­tion bestimmter Risi­ko­fak­toren das Erkran­kungs­ri­siko bei Früh­erken­nung deut­lich senkt. Durch gezielte Lebens­stil­mo­di­fi­ka­tionen - wie gesunde Ernäh­rung, regel­mä­ßige Bewe­gung und das Manage­ment von Risi­ko­fak­toren - kann das Risiko für einen Schlag­an­fall um bis zu 80 Prozent, und das Risiko für Demenz um 45 Prozent gesenkt werden. Insge­samt gibt es 14 vermeid­bare Risi­ko­fak­toren für Demenz, darunter nied­rige Bildung im Kindes­alter, Blut­hoch­druck, hohe Chole­ste­rin­werte, Seh- und Hörver­lust, soziale Isola­tion sowie Bewe­gungs­mangel. Beson­ders Luft­ver­schmut­zung gefährdet die Gehirn­ge­sund­heit welt­weit. Es wird geschätzt, dass 99 Prozent der Menschen welt­weit verschmutzte Luft in ihrer Umge­bung einatmen, was die Gehirn­ent­wick­lung und -gesund­heit über die gesamte Lebens­spanne hinweg gefährdet.

Sehbe­hin­de­rung und Chole­sterin als Risi­ko­fak­toren

Eine Studie zeigt, dass Sehpro­bleme den kogni­tiven Abbau vorher­sagen können. Welt­weit sind 12,5 % der Menschen über 50 betroffen, wobei eine früh­zei­tige Behand­lung das Demenz­ri­siko senken kann.

Neben Sehbe­hin­de­rungen gelten auch erhöhte Chole­ste­rin­werte als bedeu­tende Kata­ly­sa­toren für die Entwick­lung von Demenz. Demnach erhöht ein zu hoher Chole­ste­rin­wert zwischen 45 und 65 Jahren das Risiko für Demenz um sieben Prozent.

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Foto: LIGHTFIELD STUDIOS-stock.adobe.com
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Risi­ko­faktor „Schlaf“: Mehr als acht Stunden erhöhen Schlag­an­fall­ri­siko

Es gibt viele Möglich­keiten, aktiv zur Gehirn­ge­sund­heit beizu­tragen. Neben Blut­hoch­druck und Diabetes sowie anderen Faktoren wie Depres­sionen spielt Schlaf eine entschei­dende Rolle. Zu kurze oder zu lange Schlaf­zeiten (über acht Stunden) könnten das Schlag­an­fall­ri­siko erhöhen. „Eine beson­ders lange Schlaf­dauer ist ein starker Marker und ein plau­si­bler Risi­ko­faktor für Schlag­an­fälle und sollte in zukünf­tigen Risi­ko­be­wer­tungen und Präven­ti­ons­stra­te­gien berück­sich­tigt werden“, betonten die Experten. Die Auswir­kungen von Schlaf­stö­rungen auf das Gehirn können zumin­dest teil­weise durch eine erhöhte Entzün­dung erklärt werden, da Schlaf­stö­rungen mit erhöhten Werten von C-reak­tivem Protein und Inter­leukin-6 in Verbin­dung stehen, die beide Anzei­chen für Entzün­dungen im Körper sind. Da Schlag­an­fälle welt­weit eine der häufigsten Ursa­chen für Behin­de­rungen sind, ist Präven­tion essen­ziell - nicht zuletzt ange­sichts der hohen Kosten für Akut­be­hand­lung und Reha­bi­li­ta­tion, die in Öster­reich allein im ersten Jahr geschätzt über eine Milli­arde Euro betragen.

Info

Die Forschung liefert immer genauere Erkennt­nisse über biolo­gi­sche Marker und bild­ge­bende Verfahren, die eine früh­zei­tige Iden­ti­fi­ka­tion von Verän­de­rungen ermög­li­chen, aus denen auf ein erhöhtes Risiko für Demenz oder Schlag­an­fall geschlossen werden kann. Moderne Diagnostik erlaubt es heute, präven­tive Maßnahmen indi­vi­duell anzu­passen und gezielt einzu­leiten. Weitere Infos erhält man bei der Öster­rei­chi­schen Gesell­schaft für Neuro­logie und auf www.​oegn.​at