Leitender Oberarzt Dr. Stephan Barth, Spezialist für Magen, Darm, Venen und Haut im Deutsch Ordens Krankenhaus Friesach, im Gespräch über das neueste Laserverfahren.
Dr. Stephan Barth, Sie haben eine neue Lasertherapie im Deutsch Ordens Krankenhaus Friesach. Für welchen Bereich?
Seit heuer im Herbst machen wir diese neue Operationstechnik in der Venen- und Hämorrhoidenchirurgie. Sie ist sehr gewebeschonend und wird aktuell in Kärnten nur im Deutsch Ordens Krankenhaus Friesach angeboten. Der große Vorteil: weniger Wunden, weniger Schmerzen, weniger Komplikationen.
Eine Lasertherapie ist ein medizinisches Behandlungsverfahren. Was bedeutet Lasertherapie und wie läuft diese neue, spezielle Therapie ab?
In der Venenchirurgie wird die Vene mit einer thermischen Sonde von innen verödet. Das bedeutet, die Vene bleibt im Körper und wird nicht - wie bei herkömmlichen Verfahren herausgezogen. Mit dieser Methode ist kein Schnitt in der Leiste, am Unterschenkel oder am Sprunggelenk notwendig. Die Sonde wird also hineingeschoben und die Vene verkocht - während Energie abgegeben wird. Diese Technik erfolgt mit Ultraschallkontrolle. Ähnlich ist es bei der Hämorrhoidenchirurgie. Sie werden mit diesem speziellen Laserverfahren erhitzt und ebenfalls innerlich verkocht. In weiterer Folge schrumpft der Knoten, bis er den Patienten nicht mehr belastet.
Was sollte der Patient beachten, wenn er sich dieser Lasertherapie unterziehen möchte? Wann kann eine beziehungsweise diese Lasertherapie nicht gemacht werden?
Das Verfahren ist kosmetisch von Vorteil, da nur wenige Wunden entstehen. Es eignet sich für Fälle, bei denen die Sonde in einem Stück hochgeschoben werden kann. Ist die Vene zum Beispiel geschlängelt, kommt man eventuell am herkömmlichen Verfahren nicht vorbei. Die Lasermethode eignet sich dabei auch für jüngere Patienten.
In der Hämorrhoidenchirurgie bietet sich das Verfahren für den Großteil der Patienten an, weil das Risiko, andere Strukturen zu schädigen, sehr gering ist. Die Operation findet in einer Zone statt, die kaum Schmerzen bereitet und ist darüber hinaus Schließmuskel schonend. Bis die Hämorrhoidenknoten nach der Verödung geschrumpft sind, dauert es zirka drei Wochen, dann findet die Abschlusskontrolle statt. Der große Vorteil ist, dass man diese Methode öfter durchführen kann - sowohl bei Venen als auch bei Hämorrhoiden. Es gibt außerdem die Möglichkeit, die Lasertherapie mit dem klassischen Verfahren zu kombinieren.
Ist diese Behandlung schmerzhaft und gibt es Nebenwirkungen?
Das Verfahren selbst ist fast schmerzlos, die Patienten können sehr oft bereits am nächsten Tag wieder arbeiten. Da wir mit dieser Therapie erst kürzlich gestartet haben, geben wir eine kurze Narkose. In Zukunft ist nur mehr ein lokales Betäubungsverfahren oder ein Mittel zur Beruhigung nötig. Bei Venenpatienten gibt es das Risiko, dass bei der Behandlung auch sensible Nerven beteiligt werden können. Die Lasermethode ist prinzipiell aber ein sehr gutmütiges Verfahren.
Wie viele Sitzungen zur erfolgreichen Behandlung sind nötig?
In der Regel ist eine Sitzung nötig.