Ob Techniker für Windkraftoder Klärfacharbeiter, Solaranlagen, Recycling-Fachmann, Gärtner, der ohne Pestizide arbeitet, und vieles mehr: „Green Jobs“ liegen voll im Trend. Die Zahl der beim Arbeitsmarktservice (AMS) ausgeschriebenen Stellen für nachhaltige Berufe hat sich in den vergangenen zehn Jahren von unter 3400 auf über 14.000 vervielfacht (siehe Grafik).
„Das Thema Nachhaltigkeit, Klimaschutz und grüne Transformation am Arbeitsmarkt wird uns die nächsten Jahre beschäftigen“, so AMS-Chef Johannes Kopf. „Von Elektrikern über Grünraumgestaltern bis zu Fahrrad-Technikern - es gibt einen klaren Trend, dass hier eine hohe Nachfrage seitens der Wirtschaft besteht.“
„Eine eindeutige allgemein gültige Definition für Green Jobs gibt es nicht“, sagt Julia Bock-Schappelwein, Wirtschaftsforscherin beim Wifo. Deshalb sind alle Statistiken, auch bezüglich der offenen Stellen, eine Annäherung, in der das AMS diverse klimarelevante Berufe zusammenfasst.
Neue Webseite listet 13 Klima-Berufe auf, die gute Zukunftschancen bieten
Bock-Schappelwein: „Es gibt drei Ansätze, um grüne Berufe zu definieren: Erstens: Wo kann es mehr Beschäftigungsmöglichkeiten geben, weil durch die Ökologisierung die Nachfrage steigt, auch wenn der Berufselbst nicht grün sein muss. Beispiele sind Elektriker oder Tischler.“ Zweitens können grüne Jobs jene sein, bei denen die Anforderung durch die Transformation der Wirtschaft steigen, z. B. bei Installateuren oder Bauarbeitern. Und schließlich gibt es Jobs, die erst durch die Ökologisierung entstehen, vor allem im Bereich Windkraft oder in der Solartechnik und Photovoltaik.
Das AMS hat als Maßnahme bei der während der Pandemie gestarteten „Corona-Joboffensive“ viele arbeitssuchende Menschen im Bereich der Ökologisierung schulen lassen. Rund 6000 Menschen fanden im Anschluss eine Beschäftigung.
Sinnvoll für Jobsuchende ist die Webseite www.fighters4climate.at des Vereins eocolution austria. Sie zeigt 13 Klima-Berufe auf, die gute Zukunftschancen bieten wie etwa Solartechnik, Energietechnik und Software-Design, um Programme zu entwickeln, die dazu beitragen, die Umweltbelastung zu reduzieren. Angeboten werden auch Infos über die Ausbildungswege.