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14.11.2021

Handwerk

Altes Handwerk existiert noch

Die Industrialisierung bringt es mit sich, dass traditionelles altes Handwerk immer stärker vom Aussterben bedroht ist. Ein Blick auf letzte Dinosaurier.

Friedrich Hayden stört das Wegwerfen: „Man kann vieles reparieren.“ Foto: Paul Plutsch

Friedrich Hayden ist einer der letzten Taschner. In seiner Werkstätte in St. Pölten-Stattersdorf hat er sich auf die Reparatur von Taschen, Geldbörsen, Gürteln oder Koffern bzw. auf die Sonderanfertigung von Etuis, Schlüsseltaschen, Geldtaschen und Lederhüllen für Handys und Messer spezialisiert. Sein erklärter „Feind“ ist die Wegwerfgesellschaft: „Vieles, das achtlos entsorgt wird, kann man mit minimalem Aufwand wieder funktionstüchtig machen“, sagt der Taschnermeister. Wenn er in nicht allzu ferner Zukunft in Pension gehen wird, bleibt seine Werkstätte für immer zu. Infos:  0699/10 46 19 98.

Seile auf Spezialwunsch 

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Nikolaus Eisserer ist Seiler in 4. Generation und erledigt Spezialaufträge. Foto: Paul Plutsch

Das Seilerhandwerk hat bei Familie Eisserer in Amstetten lange Tradition. „Schon mein Urgroßvater Ignatz hat eine Seilerei gehabt und mein Großvater und Vater taten es ihm nach“, erzählt Nikolaus Eisserer, Seiler in vierter Generation. Auf seiner 30 Meter langen Seilerbahn werden Taue, Seile, Schnüre, Leinen, Netze und Gurte aus modernsten Kunststofffasern und Naturfasern geknüpft. Als individueller Handwerksbetrieb erfüllt die Seilerei auch Spezialanfertigungen genau nach Maß. Infos: 0 74 72/62 771.

Das Pech ist sein Glück 

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Robert Rendl ist aus purem Zufall zum Pecherhandwerk gekommen. Foto: zVg

Robert Rendl tauschte vor rund zehn Jahren seinen gut dotierten Job in der Baustoffindustrie gegen das Pecherhandwerk. In der Stille des Waldes sammelt er von März bis Oktober im Piesting- und Triestingtal das Pech der Schwarzföhren und verarbeitet es zu Salben, Räucherharz, Balsam, Seifen und Entspannungsbädern oder leitet Pecherkurse. Rendl kann von seiner Arbeit sehr gut leben, sein Sohn ist ebenfalls ins Pecherhandwerk eingestiegen. Infos:  0664/73 79 60 62.