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14.11.2021

Handwerk

Berufsorientierung als Pflichtfach

Berufsorientierung für alle Schülerinnen und Schüler von der 5. bis zur 8. Schulstufe an allen Mittelschulen, AHS-Unterstufen und Sonderschulen – das wünschen sich Wirtschafts- und Arbeiterkammer.

Die Zahl der Lehrlinge ist seit 2018 wieder zart im Steigen. Im Jahr 2009 waren es noch 131.676 Lehrlinge, im Jahr 1980 sogar noch unglaubliche 194.000. Foto: ibw Forschungsbericht Nr. 203

Eltern sollten ihren Kindern keine falschen Schuhe anziehen oder solche, die zwei Nummern zu groß sind. Das lässt manche Kinder verzweifeln“, meint ein Lehrlingsausbildner zur falschen Schul- bzw. Berufswahl von Jugendlichen. Er hat etliche Schulabbrecher aus mittleren und höheren Schulen unter seinen Lehrlingen und die Erfahrung gemacht, dass sie dann an ihrer Lehrstelle zu neuem Lebensmut und Selbstvertrauen aufblühen.

Eine Meinung, der sich Arbeiterkammer-Präsident Markus Eltern sollten ihren Kindern keine falschen Schuhe anziehen oder solche, die zwei Nummern zu groß sind. Das lässt manche Kinder verzweifeln“, meint ein Lehrlingsausbildner zur falschen Schul- bzw. Berufswahl von Jugendlichen. Er hat etliche Schulabbrecher aus mittleren und höheren Schulen unter seinen Lehrlingen und die Erfahrung gemacht, dass sie dann an ihrer Lehrstelle zu neuem Lebensmut und Selbstvertrauen aufblühen.

Berufsorientierung als Pflichtfach-2

Metaller, Elektro, Bau, Handel und Gastronomie haben den höchsten Lehrlingsbedarf. Doch praktisch alle Berufsbranchen suchen Lehrlinge. Foto: ibw-Foschungsbericht Nr. 203

Eine Meinung, der sich Arbeiterkammer-Präsident Markus Wieser anschließt, denn es sind die Eltern, das familiäre Umfeld und die Schule, die zu 80 Prozent den künftigen Bildungsweg der Kinder beeinflussen. Er wünscht sich, dass der Gegenstand Berufsorientierung verpflichtend ab der 5. Schulstufe an allen Mittelschulen und Gymnasien unterrichtet wird - als eigenes Fach oder integrativ mit anderen Gegenständen. Wieser möchte damit die hohe Drop-Out-Quote an weiterführenden Schulen senken und sieht mit diesem Wunsch auch die Wirtschaftskammer an seiner Seite. Der Arbeiterkammer-Chef hat sich mit dem Ansinnen bereits an Bildungsminister Dr. Heinz Faßmann gewandt und drängt auf eine rasche Umsetzung seiner Forderung.

Berufsorientierung wird seit dem Schuljahr 2012/13 an allen Mittelschulen in Österreich auf der 7. und/oder 8. Schulstufe im Ausmaß einer Wochenstunde als verbindliche Übung geführt. Wieser will mehr: Für ihn überdecken die Erfolge bei den Euro Skills, dass wir in der gesellschaftlichen Anerkennung der Lehre Probleme haben.

SCHÜLERBERATUNG

Berufsorientierung als Pflichtfach-3

Dr. Werner Blank, NÖ Landeskoordinator für die Schülerberatung

Schülerberater (an MS und AHS) bzw. Bildungsberater (an BMS und BHS) stehen allen Schülerinnen und Schülern ab der 5. Schulstufe zur Beratung über Schullaufbahnfragen bzw. zu anderen Sorgen in der Schule zur Verfügung. Sie geben Informationen und leisten Orientierungshilfe bei Ausbildungswegen, deren Eingangsvoraussetzungen und Abschlussqualifikationen. Neben direkten Fragen zur Schulwahl sind die Schüler- und Bildungsberater auch Gesprächspartner bei allen Problemen der Kinder bzw. der Jugendlichen.

BERUFSBERATUNG

Berufsorientierung als Pflichtfach-4

Martina Neuhausser, Msc., NÖ Landeskoordinatorin

An allen MS, Unterstufen von AHS und Sonderschulen gibt es einen Berufsorientierungskoordinator. Der BO-Koordinator ist die Drehscheibe zwischen den Schulklassen, BO- Lehrern, Lehrkörpern, Direktion, Eltern, der regionalen Wirtschaft, AMS, AK und Wirtschaftskammer. Er ist verantwortlich für die Umsetzung des schuleigenen BO-Konzeptes mit Workshops, Projekttagen, Vorträgen, Berufs- und Bildungsmessen, Betriebsexkursionen, berufspraktischen Tagen, Bewerbungstraining und dem NÖ Talentecheck.