Der ursprünglich gelernte Tischler war später in der Baustoffindustrie tätig – vor mehr als 10 Jahren hat er seinem damaligen Job den Rücken gekehrt und sich dem Pecherhandwerk gewidmet, das in von Beginn an fasziniert hat. Gezeigt hat ihm dieses alte Handwerk Bernhard Kaiser, einer der letzten Pecher, der diese Tätigkeit auch nach dem Niedergang der Pecherei Anfang der 1970er Jahre noch fortgeführt hat. Rendl las zudem viel in alten Büchern und besuchte alte Pecher von anno dazumal – er pachtete einige Hektar Wald und widmete sich seither mit großer Hingabe dem traditionellen Handwerk und der Harzgewinnung.
In der Stille des Waldes sammelt er von März bis Oktober im Piesting- und im Triestingtal das Pech der Schwarzföhren bzw. Schwarzkiefer und verarbeitet es zu Salben, Balsam, Seifen und Entspannungsbädern oder gibt bei Pecherkursen und Seminaren sein Wissen weiter.
Harze kamen schon seit Urzeiten als nützliche und vielfältige Gabe der Natur zum Einsatz. Im Zuge der Harzgewinnung wird der Stamm des Baumes oberflächlich verwundet, um künstlich den Harzfluss anzuregen.
Harzprodukte sind gefragt
Das Schwarzföhren-Harz, das dem Baum als natürliches Wundpflaster dient, ist wasser- abweisend, wirkt antibakteriell und pilzhemmend. Diese natürlichen und regionalen Erzeugnisse, wie das Pechbalsam, eignen sich zur Pflege spröder und rissiger Haut. Der Trend zu regionalen Naturprodukten und die immer größer werdende Wertschätzung hochwertiger Produkte spricht dabei nicht nur die ältere Bevölkerung an.
„Auch junge Menschen zeigen verstärkt Interesse, so wollen auch Kräuter- und Waldpädagogen mehr über die Harzgewinnung erfahren“, so Rendl. Von seiner Arbeit kann er gut leben und auch der Nachwuchs – seine Söhne Dominik und Daniel – werden künftig dafür sorgen, dass die Tradition und die Ausführung der Pecherei in der Familie fortgeführt wird. Infos: www.pecherei-rendl.at