Bevor sie vor 45 Jahren die Zusage für den Lehrplatz in Herzogenburg bekam, musste sie an Ort und Stelle zuerst quasi als Einstiegstest ihre Geschicklichkeit und Fingerfertigkeit unter Beweis stellen. Mit 23 machte sich Christa Hackl als Frisörin selbstständig und ist nun seit 37 Jahren ihr eigener Herr. Vor 14 Jahren eröffnete sie ihren neuen Salon in Oberwölbling. Sie ist eine starke Stimme für den Lehrberuf: „Mit einer Lehre als Basis kann man sich immer weiter entwickeln. Wenn niemand mehr nachkommt und eine Lehrausbildung macht, wie soll es dann mit den Frisören weiter gehen? Wo nehmen dann die Leute ihre schönen Frisuren her?“, gibt sich Christa Hackl nachdenklich. Sie findet es sinnvoll, auch einen zweiten Beruf zu erlernen, um zwei sichere Standbeine zu haben.
In ihrer langen Laufbahn hat die Frisörmeisterin zehn Lehrlinge ausgebildet: „Sabine, mein erster Lehrling, ist noch immer bei mir im Salon beschäftigt.“ Derzeit besteht ihr Team aus vier Gesellinnen und einem Lehrling: „Jemand auszubilden, ihm etwas beizubringen und eine Basis für die Zukunft zu legen, das macht großen Spaß“, so Christa Hackl. In den letzten vier Jahrzehnten hat sich im Frisörberuf viel verändert: „Frisuren unterliegen immer neuen zeitlichen Trends und waren schon immer individuell. Heute kommen aber schon junge Burschen zum Dauerwellen machen und wünschen sich ausgefallene Haarfarben. Eines ist aber über die Jahre gleich geblieben. Ein Frisörsalon ist überall ein Ort der Kommunikation“, schmunzelt Christa Hackl.