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14.11.2021

Handwerk

Junge Chefin für den Stadtbrauhof

Der Brauhof ist die erste Gastwirtschaft im Amstettner Stadtzentrum. Seit 43 Jahren ist er in Besitz der Stadtgemeinde. Mit Sarah Holzer gibt es eine neue Pächterin.

Bürgermeister Christian Haberhauer stieß mit Pächterin Sarah Holzer auf die Neuübernahme im alteingesessenen Stadtbrauhof an. Foto: Stadtgemeinde Amstetten

Nach 27 Jahren zogen sich Ingrid und Herbert Houska als Pächter des Stadtbrauhofes in den Ruhestand zurück. Sie machten das Lokal mit ihrer traditionellen Küche und saisonalen Spezialitäten zur ersten Adresse am Hauptplatz. In ihrer Ära bildeten die Gastwirte rund 100 Lehrlinge aus. „Die Lehrlingsausbildung ist die beste Möglichkeit, qualifiziertes und motiviertes Personal für seinen Betrieb zu gewinnen“, erklärt Herbert Houska. Er muss es schließlich wissen: Bis auf Oberkellner Dieter Hanusch gingen alle derzeitigen Mitarbeiter im Brauhof durch seine Kaderschmiede, Barbara Hilmbauer hat sich vom Kochlehrling sogar zur Küchenchefin hinaufgearbeitet.

Nach 27 Jahren ist für die Houskas aber nun Schluss mit der Gastronomie. Mit ihrer Mitarbeiterin Sarah Holzer (26) haben sie eine junge, engagierte Nachfolgerin aus dem eigenen Haus gefunden: „Sarah ist bereits seit zehn Jahren im Brauhof und kennt den Betrieb in- und auswendig“, sagt Ingrid Houska. Holzer überzeugte die Stadtgemeinde mit ihrem Konzept und wird den Innenstadt- Gasthof als neue Pächterin vorerst für ein Jahr führen und in dieser Zeit einen Business-Plan erstellen. Bürgermeister Christian Haberhauer freut sich, dass mit Sarah Holzer eine Nachfolgerin gefunden wurde: „Heute ist es nicht mehr einfach, dass man motivierte Leute für die Gastronomie findet.“

Fürsprecher für die Ehre der Lehre

1979 hat Rudolf Gottwald in Hürm sein heutiges Elektrounternehmen gegründet. Der Start war nicht rosig, das Geld knapp, für einen Kredit berappte man auf der Bank 14,5% Zinsen.

Junge Chefin für den Stadtbrauhof-2

Rudolf Gottwald hat ein beeindruckendes Lebenswerk. Foto: Reinhard Wilhelm

Aus anfangs zwei Mitarbeitern bei der Firmengründung im Jahr 1979 ist heute ein Betrieb mit Sitz in Melk und 300 Mitarbeitern geworden. Vom Handel mit Elektrogeräten, dem Gewerbe für Stark- und Schwachstromtechnik, EDV, Brand- und Sicherheitstechnik, Alarm- und Videoanlagen über Wartungen und Service wurde das Unternehmen jährlich größer. Dabei hatte Rudolf Gottwald (65) keinen leichten Start: Aus finanziell einfachen Verhältnissen kommend, machte er sich nach der Elektrikerlehre nach Heirat und Baby mit 22 Jahren selbstständig und legte die Konzessionsprüfung ab: „Ich bin persönlich auf alle Baustellen gefahren und habe mich für Aufträge empfohlen. Viele meiner Erstkunden von damals sind noch heute Stammkunden bei uns“, erzählt Gottwald.

Zu seinen Mitarbeitern zählen auch über 50 Lehrlinge. „Wir haben heuer 15 aufgenommen, aber ich würde sogar 25 nehmen“. Er kann Eltern nicht verstehen, die ihren Kindern von einem Lehrberuf abraten und schüttelt bei Kommentaren wie „Lern’ in der Schule g’scheit mit, sonst musst eine Lehre machen!“ den Kopf. Was die Elektrikerlehre betrifft, geht Rudolf Gottwald sogar einen Schritt weiter: „Was das technische Equipment betrifft, kann die HTL mit der Lehrlingsausbildung bei mir nicht mithalten.“