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31.08.2024

HERBST - Österreich erleben

Kellerkatzen und der Wein - eine erfolgreiche Symbiose

Die faszinierende Rolle der Kellerkatze

Foto: Richard Semik - stock.adobe.com

Von alters her sind Katzen eng mit der Kulturgeschichte des Weines verbunden. Früher, als auf den Dachböden der Presshäuser noch Getreide gelagert wurde, oblag den Samtpfoten die Aufgabe, Jagd auf Mäuse zu machen. Zur Belohnung durfte sich die Mieze es sich dann am wärmsten Platz des gesamten Kellers gemütlich machen - auf jenem Holzfass, in dem der Most am stärksten gärte und so zum besten Wein geriet. Diese Eigenart gefiel den Winzern so sehr, dass sie fortan das Fass mit dem besten Wein stets mit einer Katzenfigur aus Ton oder Holz kennzeichneten - einem Brauch, der erst mit dem Aufkommen moderner Tanks in Vergessenheit geriet - bis der Hollabrunner Künstler Günter Stockinger der Tradition neues Leben einhauchte und so die Kellerkatze zum neuen Symbol des Weinviertels machte.

Auch während der Franzosenkriege bewahrten die Figuren so manchen Weinbauern vor einem empfindlichen Verlust. Die abergläubischen Franzosen sahen im schwarzen Katzenvieh einen Unglücksboten und ließen die damit markierten Fässer unberührt.

Auch der in alten und feuchten Kellern auftretende Kellerschimmel wird gerne als Kellerkatze bezeichnet: Der Schimmelpilz, der sich in erster Linie vom Alkoholdunst ernährt, ist im Weinkeller als Regulator für die Luftfeuchtigkeit erwünscht. Seine Existenz weist in alten Weinkellern auf optimale Verhältnisse für Lagerung und Ausbau des Weines hin.