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03.10.2021

Karriere

Kärntens Industrie startet motiviert ins Lehrjahr

Krisensicher: Mit einer Lehrlingsoffensive gegen den Fachkräftemangel

Die Industrielehre ist eine zukunftssichere Ausbildung Foto: SolStock

Im zweiten Coronajahr haben heuer viele Branchen große Probleme, überhaupt Lehrlinge zu finden. Der Wirtschaftsaufschwung kam plötzlich, die Zahl der offenen Lehrstellen ist massiv gewachsen. Der Kärntner Industrie ist es aber ganz gut gelungen, ihre zu besetzen. Das zeigen erste Stimmungsberichte aus den Betrieben. Vielleicht liegt es daran, dass die Industrie von Anfang an überzeugende Sicherheitskonzepte zum Schutz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umsetzte und weitgehend unbehelligt weiter produziert hat. Im Vorjahr wurden trotz Pandemie 252 neue Lehrlinge aufgenommen. Damit übertraf man sogar den Wert von 2019. Industriemanager wissen, dass die eigene Lehrlingsausbildung zu den wichtigsten Maßnahmen der Sicherung des Fachkräftebedarfs gehört.

Für den aktuell größten Aufschwung seit Jahrzehnten stehen die gerade aufgenommenen noch nicht zur Verfügung, aber vielleicht schon für den nächsten. Die Facharbeiterausbildung in der Lehre gehört nach Meinung aller Experten zu den zukunftssichersten überhaupt – auch im Zeitalter der Digitalisierung. Die sukzessive Öffnung der Lehre hin zu anderen Bildungswegen wie Matura oder sogar Studium macht sie noch attraktiver. Wer einen der begehrten Plätze in einer Ausbildungs-Werkstätte der Kärntner Industrie bekommt, wird von professionellen Vollzeit-Ausbildnern an modernsten Maschinen unterwiesen und hat nach der Lehrabschlussprüfung so gut wie sicher einen Job im Betrieb. Über 90 Prozent der Absolventen werden übernommen.

Die Kärntner Industrie deckt eine große Bandbreite von vor allem technischen Berufen ab, die zukunftssicher sind und beachtliche Karrierechancen eröffnen. Infos gibt es auf inlehre.at oder industriekarriere.at

INTERVIEW

Kärntens Industrie startet motiviert ins Lehrjahr-2

Michael Velmeden,
Obmann Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Kärnten. 
Foto: zVg

Wie viele Lehrlinge bildet die Industrie eigentlich über alle Lehrjahre aus?

Wir haben rund 80 Ausbildungsbetriebe, in denen im Jahresschnitt rund 900 Lehrlinge zu Fachkräften ausgebildet werden. Der weit überwiegende Teil der Absolventen wird anschließend von den Betrieben übernommen.

... und die Industrielehre ermöglicht auch Karrieren ...Ja, die Lehre steht im Zentrum vieler Möglichkeiten: Lehre mit Matura, nach Matura oder sogar mit Studium! Dazu kommen Auslandsaufenthalte und Zusatzausbildungen. Nebenbei verdient man auch schon gutes Geld während der Ausbildung.

Worin besteht die besondere Ausbildungsqualität?

Die meisten Industrielehrlinge werden in eigenen Lehrwerkstätten der Betriebe ausgebildet. Dort kümmern sich Profis in Vollzeit um die jungen Leute. Die maschinelle Ausstattung ist am letzten Stand. Natürlich werden die Lehrlinge auch in allen schulischen Belangen unterstützt.

INTERVIEW

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Timo Springer,
Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten. 
Foto: Puch Johannes

Immer mehr offene Lehrstellen, wie sieht es eigentlich in der Industrie aus?

Endgültige Zahlen stehen noch aus. Erste Stimmungsberichte aus den Betrieben deuten darauf hin, dass die Kärntner Industrie den Großteil ihrer Lehrstellen erfolgreich besetzen konnte

Was unterscheidet die Industrie hier von anderen Branchen?

Unsere Betriebe haben rasch und flexibel auf die geänderten Voraussetzungen reagiert. Sie haben ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit durchdachten Sicherheitskonzepten durch die Krise gebracht. Das gilt auch für die Lehrlinge. Eltern haben einfach ein gutes Gefühl, ihren Kindern die Industrielehre zu empfehlen.

Wer sollte sich besonders für die Industrielehre interessieren?

Alle, die Freude an technisch-handwerklichen Berufen mit Zukunftschancen haben. Das sind übrigens inzwischen immer mehr Mädchen, die sich in den unterschiedlichen Berufsbildern bewähren.