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29.11.2023

KRONE EXTRA

Depressiv: Wenn Lichtmangel krank macht

Die Herbst- und Winterdepression kann auch Schlafprobleme hervorrufen Foto: Tinnakorn - stock.adobe.com

Müde, schlapp, zurückgezogen: Wie die kalte Jahreszeit auf die Psyche schlagen kann. Psychologin Elke Leitner im Interview.

Frau Leitner, wann spricht man von Winterdepression? 
 Bei dieser Art von Depression handelt es sich um eine saisonal bedingte Depression. Diese taucht, schon der Name verrät, in der kalten Jahreszeit auf. Gründ dafür sind der Mangel an Sonne, dem Körper fehlen Vitamin D und Serotonin das Stimmungshormon.
Wie fühlen sich Patienten in dieser Zeit?
Das ist individuell zu betrachten. Es fühlt jeder unterschiedliche depressive Symptome. Diese reichen von Stimmungstief, über Schlaf- und Leistungsprobleme, Rückzugsverhalten, Gereiztheit, negative Gedanken und Einstellungen es ist so ähnlich wie bei anderen depressiven Störungen. Außerdem kann sich auch das Essverhalten ändern. Der Appetit kann ababer auch zunehmen. Auch Heißhungerattacken sind keine Seltenheit. 

Wie können Betroffene dagegen ankämpfen?
Neben der Zufuhr von Vitamin D, kann man sich aber auch mit frischer Luft, einem Spaziergang etwas Gutes tun. Helfen kann auch Sport und Treffen mit Freunden.
Eine weitere gute Hilfe sind Tageslichtlampen. Eine Lichttherapie mit diesen Lampen kann in dieser Zeit, wo Tage kurz und Sonnenstunden spärlich sind, helfen, die depressive Stimmung zu vertreiben. Diese sollten aber nicht am Abend verwendet werden, sonst wird zu wenig Melatonin, also Schlafhormone, produziert. Denn zu wenig Melatonin bedeutet auch zu wenig Serotonin. 


Gibt es in dieser Zeit mehr Anfragen bei Psychologen?

Es ist kein Anstieg bemerkbar. Bei vielen Klienten ist die Herbst- und Winterdepression wiederkehrend. Betroffene wissen meist schon, wie sie damit umzugehen haben.
Wann sollte man ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen?
Wenn die Symptome zu belastend sind, man selbst keine Strategien mehr hat, das Ein- und Durchschlafen zur Qual wird und länger als zwei bis drei Wochen anhält oder wiederkehrt.
Elisa Aschbacher

SPITTAL

Foto: iStock
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Einmal mehr auf das Thema Gewalt gegen Frauen will Angelika Hinteregger vom Spittaler Frauenhaus aufmerksam machen. „Wichtig ist, dass sich die Betroffenen bewusst sind, dass Gewalt kein „Ausrutscher“ ist und deshalb die Schuld in keinem Fall auf sich nehmen dürfen. Die Schuld liegt immer beim Täter“, betont Hinteregger und bittet darum, sich im Falle eines Falles unter 04762/61386 zu melden.