Die meisten Frühchen-Eltern leben anfangs in ständiger Angst und Sorge um ihr Babyund das endet nicht mit der Krankenhausentlassung. Der Verarbeitungsprozess fängt viel später an, da ist das Kind oft schon ein paar Jahre alt. Das alles ist psychisch und physisch sehr belastend“, weiß Karina Hribar, selbst Mama eines Frühchens, die sich damals eine Anlaufstelle gewünscht hätte, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und zu beraten. „Ich glaube das Schönste, was man sich als Frühchen-Eltern vorstellen kann, ist die sehr einfache aber besondere Frage, wie es einem geht.“
Gemeinsam mit Verena Tscharf, einer erfahrenen Kinderkrankenpflegerin, hat sie sich deshalb zusammengeschlossen und einen Treffpunkt für Frühchen-Eltern entwickelt. Dieser findet am 4. Dezember (9 bis 10.30 Uhr) erstmals im Eltern-Kind-Zentrum (EKIZ) Völkermarkt statt und soll künftig jeden ersten Montag im Monat veranstaltet werden.
„Es soll ein Ort zum Austauschen, Reden und Auftanken sein, verknüpft mit viel Wissen und individueller Erfahrung“, so Hribar. Die behandelten Themenreichen von Ernährung über Entwicklung und Schlaf bis hin zu Kinderärzten, Therapien, aber auch Reaktionen des sozialen Umfeldes. „Die Schwangerschaftswoche der Entbindung sowie das aktuelle Alter des Kindes spielen dabei keine Rolle. Uns liegt vor allem ein verständnisvolles und wertschätzendes Miteinander, wo sich alle verstanden fühlen, am Herzen“, erklärt Tscharf, die selbst Mehrfachmama ist.
Bei den Treffen sind übrigens nicht nur Eltern willkommen, sondern auch Verwandte, Bekannte und Interessierte.
Manuela Karner
DATEN & FAKTEN
40 Wochen sind Frauen für gewöhnlich schwanger. In diesen neun Monaten werden Organe und wichtige Körperfunktionen des Babys gebildet und ausgereift. Weltweit ist jedes zehnte Baby ein Frühchen - also ein Säugling, der vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt erblickt hat und während seiner Entwicklung oft sehr viel aufholen muss.