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10.04.2024

Krone Extra

Sie übernehmen, wenn der Bauer krankheitsbedingt ausfällt

Ohne die Hilfe von Anton Stolz würde der Bauernhof von Wolfgang Pirker stillstehen. Der Landwirt, der aus gesundheitlichen Gründen ausfällt, ist froh über das Zivildiener-Angebot.

15 Zivildiener sind aktuell auf Kärntens Höfen im Einsatz. Zu wenig laut Experten. Die „Krone“ macht sich vor Ort ein Bild.

Wenn der Bauer ausfällt, geht am Hof nichts mehr. So würde es aktuell auch bei Wolfgang Pirker aus Feldkirchen aussehen. Denn er muss sich gesundheitsbedingt schonen.

„Ich muss meine beiden Schultern operieren, kann daheim derzeit also nicht viel werkeln. Und in der Landwirtschaft ist man aber rund um die Uhr beschäftigt“, so der Bauer, der sich aber gleichzeitig auch sehr dankbar zeigt. Denn der Vollerwerbsbauer wird von Anton Stolz tatkräftig unterstützt. „Kühe melken, die Tiere füttern, Futter zubereiten, putzen, Maschinen wie Traktoren und Hoflader betätigen das alles zählt gerade zu meinen täglichen Aufgaben“, erklärt der 21-Jährige motiviert.

Der Glanegger absolviert zu Hause bei Pirker nämlich seinen Zivildienst. „Ich habe mich für diese Art von Präsenzdienst entschieden, weil ich Menschen helfen will, mich für die Landwirtschaft interessiere und dadurch Erfahrungen sammeln kann.“

Anton ist einer von 15 Männern, die gerade den Dienst für den Staat auf Kärntner Höfen leisten und in Not geratenen Bauern unter die Arme greifen.

Landwirt Wolfgang Pirker aus Feldkirchen.
Landwirt Wolfgang Pirker aus Feldkirchen.

Eine Zahl, die seitens der Landwirtschaftskammer Kärnten viel zu niedrig ist. „Das ist das vorgegebene Kontingent, das uns zur Verfügung steht“, erklärt Wilfried Mödritscher, Sprecher für Zivildienst in der Landwirtschaft. „Wir bräuchten weit mehr aktuell um die 50 Männer, denn es gibt genug Bauern, die Hilfe benötigen würden“, schlägt Mödritscher Alarm. „Anton ist sogar auf zwei Höfen gleichzeitig eingeteilt, weil Mangel besteht!“

Auch junge Frauen würden sich immer wieder bei Mödritscher melden. „Leider muss ich ihnen absagen, da ja nur Männer den Zivildienst ausüben dürfen. Hier muss es Änderungen geben, denn der Bedarf ist keinesfalls gedeckt!“

Elisa Aschbacher

"Das Kontingent an Zivildienern muss aufgestockt werden. Man glaubt es kaum, aber bei uns sind sehr viele Bauern in Not."

Wilfried Mödritscher, Sprecher für Zivildiener in der Landwirtschaft

ZIVILDIENST

> Eine land- oder forstwirtschaftliche Ausbildung oder das Aufwachsen auf einem Bauernhof sind Voraussetzungen.

> Die Kammer sucht bereits jetzt für März 2025 Interessierte: 0463/58503510 

> Verpflegung und Schlafmöglichkeit gewährleistet der Landwirt. Pro Stunde erhält der Zivildiener drei Euro.