Das Interesse, Mitglied bei der Feuerwehr zu sein, scheint im Bezirk Spittal groß zu sein. Denn von Nachwuchsproblemen sei laut Ausbildner Manfred Trattler weit und breit keine Spur. „Wir in Spittal hatten bei unseren zwei jüngsten Ausbildungslehrgängen Teilnehmer“, freut sich der Brandinspektor 86 über die Zahl, die sich sehen lassen kann. Und der Andrang habe auch einen Grund: „Es ist die neue Art der Ausbildung, die bei den Jungen Interesse weckt“, erklärt der Oberkärntner.
Und das obwohl man vor online der Einführung der Digitalisierung Ängste geschürt hat. „Wir haben heuer erstmals den Wissenstest und die Abschlussprüfung durchgeführt“, sagt Trattler und erklärt den Grund der unberechtigten Befürchtungen: „Wir dachten, ältere Teilnehmer kommen damit nicht zurecht - aber das war nicht der Fall“, zeigt man sich erleichtert.
Und ja, nicht nur junge Menschen haben sich zur Feuerwehrfrau beziehungsweise zum Feuerwehrmann ausbilden lassen. „Immer mehr reifere Quereinsteiger wollen bei uns teilnehmen“, bemerkt der Ausbildner.
Einer davon ist Ricardo Möller, der im Frühjahr die Prüfungen absolviert hat und sich aus einem bestimmten Grund ausbilden hat lassen. „Bei mir zuhause hat es gebrannt. Die Feuerwehr Lind war so schnell an Ort und Stelle, und konnte wohl Schlimmeres verhindern“, erzählt der 46-Jährige aus Lind im Drautal. „Da wurde mir erst bewusst, wie wichtig diese ehrenamtlichen Einsatzkräfte sind und dass es immer welche braucht. Deshalb habe auch ich mich dazu entschieden und will helfen. Und vor allem will ich jungen Leuten das wichtige Ehrenamt schmackhaft machen.“
Trattler verweist dabei auf die Wichtigkeit der Jugendarbeit in Schulen. „Unser Ziel ist es, nicht nur Kinder aus Feuerwehrfamilien für uns zu gewinnen, sondern auch anderen einen Bezug in das Leben der Einsatzkräfte zu geben.“ Elisa Aschbacher