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20.11.2024

Krone Extra: Advent in Kärnten

Als der Kärntner Christbaum noch von der Decke hängen musste

Ein vorweihnachtliches Sammelsurium über die stille Jahreszeit.

Bald ist wieder Weihnachten. Foto: Martin Jöchl

Früher war ja alles anders. Und besser. Oder doch nicht? Inge Friedl gräbt in „Weihnachten, wie's früher war“ Erinnerungen, Geschichten und Bräuche aus Kärnten und der Steiermark aus unter anderem jenen, die Christbäume mit der Spitze an der Zimmerdecke zu befestigen, wie es bis nach Zweiten dem Zweiten Weltkrieg noch üblich war. Wozu eigentlich? Vermutlich waren Platzmangel in den Stuben und Profanes im Spiel: „Damit die Kinder nicht dazukommen und alle Süßigkeiten wegessen.“ 

Erschienen im Styria-Verlag
Erschienen im Styria-Verlag

Der Baum wurde auch nicht nach den Feiertagen beim Müll entsorgt, sondern erst an Mariä Lichtmess zu Brennholz verarbeitet. Ausgenommen war die Spitze: Aus dem Tannenende wurde ein Küchengerät, ein sogenannter Astquirl, hergestellt, der, so versichert Autorin Friedl, nicht nur wunderbar nach Weihnachten duftet, sondern auch Plastik ersetzt. Fazit: 174 weihnachtliche Seiten, garniert mit vielen Rezepten vom Kletzenbrot bis zum Kärntner Reindling.

VORGESTELLT VON KERSTIN WASSERMANN kerstin.wassermann@kronenzeitung.at

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VERBRECHEN MIT GESCHMACK

Wem ein Kochbuch allein zu wenig Nervenkitzel bietet, für den ist diese Sammlung an Weihnachtskrimis mit Rezepten vielleicht das Richtige: In „Tatort Weihnachten“ wird von renommierten Autoren wie Gisa Pauly, Beate Maxian oder Horst Eckert erst zwischen Nordsee und Atlantik gemordet, dann aufgetischt - kurzweilige Advent-Unterhaltung.

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MÖRDERISCHER SANTA CLAUS

In Island sind die Weihnachtsgesellen unterwegs - bei Satu Rämö allerdings nicht friedlich: Ihre Ermittlerin Hildur muss im Advent in „Der Schatten des Nordlichts“ (Heyne) nicht nur eine mysteriöse Anschlagsserie auf der Insel klären, sondern auch ihrem strickenden Kollegen Jakob in Finnland helfen. Da sorgen nicht nur minus 40 Grad für Schnappatmung!

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BEIM WEIHNACHTSWICHTEL

„Trippel-trappel, raschel-knister, zipfel-zapfel und juchhe! Keks, Geschenk und Girlande lass ich hier, bevor ich geh!“ Weihnachtswichtel Emil hat derzeit alle Hände voll zu tun, um Kindern Freude zu bereiten - in„Wichtel Emil und der Weihnachtswirbel“ (Vermes-Verlag) verkürzen Annegret Gerleit und Diana Kohne den Kleinsten die Wartezeit.

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BUNTES MUSIKBILDERBUCH

Gleich in Bild und Ton (das Hörbuch liegt bei!) erzählen Heinz Janisch und Anna-Lena Kühler eine Geschichte zum berühmten Weihnachtslied„O Tannenbaum“ (Annette Betz): Simon stapft mit Opa in den Wald, um einen Christbaum für das Familienfest zu holen. Warum tun wir das überhaupt? Und wie wird Weihnachten in anderen Ländern gefeiert?

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IN MEMORIAM: WILLY PERL

Am Heiligen Abend 1998 starb ein außergewöhnlicher Mensch, der durch die grandiose Recherche von Robert Lackner zu Recht wieder in Erinnerung gerufen wird: „Wie ein junger Anwalt Tausende Juden rettete“ (Kremayr&Scheriau) erzählt von der abenteuerlichen Aktion, mit der Perl in Wien einst Adolf Eichmann selbst die Stirn bot. Aktueller denn je!

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GOTTES-LOB FÜR DIE TASCHE

Mutig. Historiker Stefan Müller nimmt sich diesmal mit seiner himmlischen Biografie viel vor: Denn „der kleine jesus“ (Molden) beschäftigt sich mit den vielen Gesichtern des Jesus von Nazareth-Menschenversteher, Gottessohn, Christus und Feel-Good-Prophet. 155 kurzweilige Seiten, die man allerdings nicht zu ernst nehmen sollte.