Wenn man den Keller des Gemeindezentrums Wölfnitz in Klagenfurt betritt, dann fällt eines auf: Neben ausgelassener Stimmung herrscht dort auch jede Menge „Baulärm“. Denn es wird gehobelt, gefeilt, geschnitten und gemalt. „Jeder, der bei uns eine Krippe macht, muss selbst Hand anlegen“, erklärt Erich Stocker, Obmann der Krippenfreunde Klagenfurt. Denn dadurch würde man eine ganz besondere Beziehung zu dem kleinen Kunstwerk erhalten.
Und wenn der Krippenbau auch einfach aussieht, es steckt jede Menge Arbeit dahinter. „Im Schnitt braucht man für eine Krippe so 25 bis 30 Stunden“, sagt Stocker. Und beim Blick über die emsigen Schultern versteht man auch warum. Denn die Bauwerke werden vom Sockel an eigenhändisch aufgebaut. Und das zum Großteil mit Naturmaterialien. „Außer bei den Aufbauten greifen wir auf Styrodur zurück“, erklärt der passionierte Krippenbauer beim „Krone“-Besuch. Das würde wesentlich leichter als herkömmliches Holz sein. „Zudem kann man das Material besser bearbeiten.“
Von der Baumwurzel zum eigenen Krippen-Baum
Und bei den Details greifen die Krippenbauer tief in die Trickkiste. Und so wird aus einer herkömmlichen Baumwurzel ein täuschend echter Baum gezaubert, aus Holzschwämmen entstehen sogar Krippen. Aber auch bei den Dachschindeln legen sich die Handwerker ordentlich ins Zeug. „Dazu verwenden wir Lärchenholz. Das lässt sich gut spalten und die Schindeln schauen dann täuschend echt aus und sind robust“, erklärt Stocker, der sein Wissen mit viel Leidenschaft an seine Kursteilnehmer weitergibt.
Marcel Tratnik
Krippenbaukurse finden im Februar, März und April sowie im September, Oktober und November statt. Interessierte können sich unter 0664/2338286 oder unter erich.stocker@gmx.at jederzeit melden.