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20.11.2024

Krone Extra: Advent in Kärnten

Nikolaus, Krampus und Co.

Schon bald kommt der Nikolaus ins Haus und beschenkt die braven Kinder mit Geschenken. An seiner Seite sein „Dunkler Diener“ – der als Vorbote schon jetzt quer durchs Land zieht.

Unzählige Kinder fiebern jetzt bereits auf den Besuch des Nikolos hin - fürchten sich aber auch vorm Krampus.Foto: Andreas Tröster

Die Spuren des Nikolaus-Brauchs führen in die Klosterschulen des Mittelalters zurück. Einmal im Jahr gab es dort eine Kontrolle durch den Gnadenbischof. Dieser hatte das Recht, alles zu kontrollieren, zu bestrafen oder zu belohnen. Was einst am heutigen „Unschuldigen Kindertag“ stattfand, wurde folglich auf den 5. und 6. Dezember verlegt.

Erst 200 Jahre später, um das Jahr 1700, wurde dem Nikolaus schließlich der Krampus abgeleitet vom mittelhochdeutschen Begriff „Kramp“ (Krallen) - als Diener zur Seite gestellt. Während sein gutmütiger Herr die Kinder anhand der ganzjährigen Mitschrift im goldenen Buch lobt, ist sein zotteliger Geselle für die Bestrafung der unartigen Mädchen und Buben zuständig. Früher wurden die besonders schlimmen Kinder in die Butte am Rücken gesteckt, und an der Ortsgrenze wieder freigelassen. Heutzutage beschränkt sich der Krampus auf ein paar „sanfte“ Schläge mit der Rute.

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Wer das ungleiche Gespann nicht in sein eigenes Haus einlädt, der kann die dunklen Begleiter des Nikolaus auf einem der unzähligen Krampusläufe und -Umzüge im ganzen Land bewundern. Und sich ein paar Rutenhiebe abholen (siehe Infokasten rechts). So findet in Klagenfurt auch der größte Krampuslauf mit 50.000 Besuchern Österreichs statt. Am 23. November geben sich in der Landeshauptstadt rund 1000 Hexen, Engel, der Heilige Nikolo, Krampusse und Perchten ein illustres, schauriges Stelldichein.

Auch wenn die Percht an sich auf eine ganze andere Geschichte und Tradition zurückblickt, als der Krampus. Sie ist eine Gestalt aus der heidnischen Zeit und hat germanische Wurzeln.

Diese „netten“ Gesellen laut Überlieferung sollen den Extremwinter austreiben sie sind die Vorboten des Frühlings und heißen die immer stärker werdende Sonne willkommen. Laut Brauchtum ziehen die großen Perchten in den zwölf Raunächten, also ab dem Thomastag am 21. Dezember bis zum Dreikönigstag am 6. Jänner, durch die Lande und lernen dem Winter das Fürchten. Ursprünglich ist eine Perchtenmaske um einiges größer und schwerer als die des Krampus, hat grobere Gesichtsformen und meist keine Hörner.

Klaus Loibnegger