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21.02.2025

Mobilität in Steiermark

Automobile Namens-Pannen

Wer den Kinofilm „Der Vorname“ kennt, weiß, dass die Wahl des Namens oft Probleme bereitet. Auch in der Autowelt sind zweifelhafte Modellbezeichnungen keine Seltenheit.

Foto: Mitsubishi

Zugegeben, früher war die Autowelt noch eine einfache, die Fahrzeuge trugen die Namen von Winden (Golf oder Passat), deklinierten durch die Marine-Hierarchie (Kadett oder Kapitän) oder wurden mit geografischen Sehnsuchtsorten versehen (Ford Capri oder Taunus). Heute ist die Welt eine komplexere. Opel, Ford, Renault und Toyota etwa lassen sich von Namensexperten ganze Kunstnamen-Stammbäume entwickeln. Das schützte sie jedoch nicht vor verbalen Totalschäden.

Mit Fäkalhumor unterwegs

Hätte man in Ingolstadt mehr frankophile Namensfinder gehabt, wäre dem Audi e-tron wohl viel Hohn erspart geblieben. Erst das Gelächter der französischen Gäste beim Audi-Stand auf der IAA in Frankfurt machte die Deutschen darauf aufmerksam, dass etwas mit dem Namen des Elektromobils nicht stimmen konnte. Klar, wer will schon in einem „Scheißhaufen“ (l'étron) unterwegs sein? Frankreich scheint auch kein guter Boden für Toyotas Modellbezeichnungen zu sein. Sein Roadster MR2 klang in flotter gallischer Mundart ausgesprochen wie „merde“ - einfach sch...!

Geruchschaos bei Rolls-Royce

Gar nicht so elitär und keinesfalls als Vorbote seiner Qualität zu verstehen war der Rolls-Royce Silver Mist. Zumindest reagierten die Briten nach der Vorstellung rasch. Aus dem silbernen Mist (Nebel) wurde schließlich silberner Schatten (Shadow). Und was sich Mazda oder Dodge bei der Bezeichnung des „Bongo“ oder des „Placenta“ gedacht haben, wissen nicht einmal die, die bei der Namenstaufe dabei waren.

Ein Klassiker auf der Liste missratener Autonamen: der Mitsubishi Pajero. Offenbar hatte man in der Zentrale in Tokio niemanden, der des Spanischen mächtig ist. Er hätte wohl gewusst, dass die Attraktivität eines Autos namens „Weichei“ (in Spanien) oder „Wichser“ (in Lateinamerika) eine enden wollende ist. Mitsubishi reagierte und taufte dort den Pajero auf Montero um.

Von Trotteln und Banditen

Gelächter musste auch Nissan mit dem Moco (heißt soviel wie Rotz) oder Fiat in Finnland mit dem Uno (Trottel) über sich ergehen lassen, während Ford gar in drei Ländern für Heiterkeit sorgte: Sein Pinto trägt in spanischsprachigen Ländern die Bezeichnung eines Banditen, Feiglings oder gar eines Penis, sein Kuga ist im serbokroatischen Sprachraum als Pest unterwegs und in Deutschland wollte kaum jemand den Probe fahren. Da wollte man schon eher darauf warten, bis die Probe vorüber war und das echte Modell folgte. Doch es blieb beim Versuch. Nomen est omen!