Des einen Freud, des anderen Leid: Während klassische Automobilmessen über Aussteller- und Zuschauerschwund klagen, drängen sich neue Formate gekonnt ins Scheinwerferlicht. So auch auf der CES, der Consumer Electric Show in Las Vegas, die sich längst zum heißen Pflaster für automobile Neuheiten gemausert hat. Wenngleich heuer die Beteiligung der Autohersteller doch etwas geringer war als im Vorjahr, so wurde den Besuchern doch allerhand Faszinierendes aus der automobilen Welt serviert.
Japanisches Doppel

„Gemeinsam statt einsam“ dürfte derzeit das Motto von Sony und Honda lauten, die sich zur Automarke SHM zusammengeschlossen haben. Während Honda seine Expertise in Sachen Fahrzeugbau und Mobilitätsentwicklung einbringt, steuert Sony neben 40 Sensoren auch die Bildgebungs-, Telekommunikations-, Netzwerk- und Unterhaltungstechnologie bei. Das praktische Ergebnis ist der luxuriös ausgestattete Afeela, der auf der CES bereits zur Sitzprobe lud. Damit auch Videogamer Gefallen am neuen Auto finden, soll es dabei auch möglich sein, die Spielstände von FIFA und anderen Playstation-Games ganz einfach ins Auto zu übertragen und dort weiterspielen zu können. Da bleibt nur zu hoffen, dass man den echten Verkehr nicht mit Gran Tourismo 7 verwechselt.
Bayrische Breite
Mit seiner „Neuen Klasse“ sorgte BMW schon einmal auf der Messe in Las Vegas für Aufsehen, heuer überraschte man das Publikum mit dem bereits seriennahen Anzeigesystem „Panoramic Vision“. Dieses basiert auf einem Head-up-Display, das sich über die gesamte Breite der Windschutzscheibe erstreckt und dort alle fahrrelevanten Daten für sämtliche Insassen sichtbar macht. Der berührungsempfindliche Zentralbildschirm in der Mitte bleibt zwar erhalten, nicht jedoch das typische Fahrerdisplay. Ein weiteres 3D-Head-up-Display ist aber optional erhältlich.
„Fahrerlos“ unterwegs

Auch das Autonome Fahren war einmal mehr auf der CES präsent, wobei die Hersteller Lösungen für Nischenmärkte präsentieren: Suzuki zeigte in Zusammenarbeit mit Applies EV eine elektrische Plattform für Roboterfahrzeuge, die auf ihrer planen Oberfläche Container und sonstiges autonom transportieren soll.
„Park & Fly“ statt „Park & Ride“
Wer beim Argern über den täglichen Stau im Berufsverkehr am liebsten in die Luft gehen würde, dem kann dank des chinesischen Unternehmens XPeng geholfen werden. Ein etwas klobiger Van beherbergt in seinem Heck einen Mini-Hubschrauber, der an jedem beliebigen Ort abgesetzt und gestartet werden kann. Der Bedarf ist anscheinend gegeben: Bereits im kommenden Jahr soll das Vehikel in Serie gehen, 3000 Bestellungen liegen bereits vor.