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16.10.2022

Möbi­lität in Kärnten

Wohin fährt das Auto?

Foto: Volks­wagen AG

Die moderne Mobilität ist vielfältig, nutzungsorientiert und nachhaltig. Das Auto wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
Dazwischen liegen mehr als 100 Jahre: Designstudie Innovation Experience Vehicle (IEV) von VW und der Ford T. Foto: JRB-stock.adobe.com
Dazwi­schen liegen mehr als 100 Jahre: Design­studie Inno­va­tion Expe­ri­ence Vehicle (IEV) von VW und der Ford T. Foto: JRB-stock.adobe.​com

Das Modell T von Ford, auch „Tin Lizzie" bzw. weniger char­mant „Blech­liesel" genannt, war das erste in Massen­fer­ti­gung produ­zierte Auto. Herge­stellt auf eigens entwi­ckelten Fließbän­dern, eroberte dieses Fahr­zeug die Herzen und Garagen der Ameri­kaner. Von 1908 bis 1927 wurden mehr als 16 Mio. Stück gebaut - ein Rekord, der später u.a. von VW Käfer, VW Golf und Toyota Corolla einge­stellt wurde. Nun der große Sprung: Vor kurzem präsen­tierte Volks­wagen im Rahmen der „Chan­tilly Arts & Elegance" bei Paris eine Design­studie, die viel­leicht in einigen Jahren unsere künf­tige Lang­stre­cken­mo­bi­lität defi­niert. Das voll­elek­trisch ange­trie­bene Inno­va­tion Expe­ri­ence Vehicle (IEV) ist ein Prototyp, fährt autonom (Level 5) und verbindet Lebens­welten auf neue Weise. Fahren, reisen, arbeiten, schlafen - alles in einem Fahr­zeug...

E-Mobi­lität, Carsha­ring und mehr

Branchenkenner Ferdinand Dudenhöffer geht von mehr Auto-Abos aus. Foto: CAR
Bran­chen­kenner Ferdi­nand Duden­höffer geht von mehr Auto-Abos aus. Foto: CAR

Klar ist: Das Auto hat sich im Laufe vieler Jahr­zehnte immer weiter­ent­wi­ckelt. Das wird auch weiterhin der Fall sein, wobei der Verzicht auf fossile Treib­stoffe nur ein Aspekt künf­tiger Mobi­lität ist. So wird z.B. in der Stadt die Rolle des Autos neu defi­niert: Urbane Mobi­lität steht künftig im Zeichen von Öffis, Fahr­rä­dern, E-Bikes, Lasten­rä­dern und neuen Lösungen für die Zustel­lung von Waren (,,Last Mile Concepts"). Das funk­tio­niert aller­dings nur, wenn die verschie­denen Mobi­li­täts­an­ge­bote nahtlos inein­ander über­gehen, also etwa private und öffent­liche Mobi­li­täts­an­ge­bote kombi­niert werden. Hier wird auch das auto­nome Fahren eine bedeu­tende Rolle spielen - wenn es denn einmal groß­flä­chig möglich sein wird. Gene­rell geht es darum, Autos zu nutzen und nicht vorrangig zu besitzen. Car-Sharing wird ein großes Thema, ebenso das Auto-Abo. ,,Auto-Professor" Ferdi­nand Duden­höffer vom deut­schen CAR - Center Auto­mo­tive Rese­arch sieht darin das große Zukunfts­thema: ,,Sie fahren ein Auto zum Fest­preis pro Monat und da sind alle Kosten, also auch Wartung, Versi­che­rung, Steuer, etc. inklu­sive. Das einzige, was dazu kommt, ist der Treib­stoff - und das wird immer stärker der Strom aus der Steck­dose." Der große Gewinner ist der Auto­fahrer, der Auto­handel müsse sich neu posi­tio­nieren.

Ein Herz für Autos

Doch bei allem Verständnis für die Notwen­dig­keit einer umwelt­scho­nenden Mobi­lität - Autos werden auch künftig für viele Menschen eine emotio­nale Herzens­an­ge­le­gen­heit bleiben. Entweder, weil man eine bestimmte Marke einfach mag, gerne Auto fährt oder weil man schlicht auf eine indi­vi­du­elle Mobi­lität täglich ange­wiesen ist. Und dann gibt es ja noch Sammler, die in einem Fahr­zeug mehr sehen als ein schnödes Indus­trie­pro­dukt. Ob als Mittel zum Zweck der Fort­be­we­gung, Wert­an­lage oder Erin­ne­rung an die guten, alten Zeiten - der Bezug zum Auto hat eben viele Facetten. Gestern, heute und morgen.