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15.10.2021

Motor

Automobilbau im Stau

Kurzarbeit, lange Lieferzeiten, nicht mehr bestellbare Modelle oder halbfertige Autos auf der Halde – Corona- und Halbleiter-Krise haben momentan die weltweite Autoproduktion fest im Griff, eine Entspannung ist noch nicht in Sicht. Die Gründe dafür sind mannigfaltig.

Foto: Grispb - stock.adobe.com

Automobilhersteller haben es derzeit nicht leicht. Nach Dieselskandal und Absatzeinbrüchen durch die Corona-Krise macht der weltweite Mangel an Computerchips den Autokonzernen gerade dann zu schaffen, wenn die Nachfrage nach Fahrzeugen wieder steigt. Die Konsequenz: Die Lieferzeiten für bestimmte Neuwagen werden immer länger, denn Hersteller müssen aufgrund der geringen Verfügbarkeit von Halbleitern – dem Hauptbestandteil von Mikrochips – entscheiden, welche Modelle sie produzieren und welche Bänder aktuell stehen bleiben.

Nur margenträchtige Modelle würden derzeit mit noch relativ kurzen Lieferzeiten angeboten. Während bei diesen Modellen nach wie vor mit Wartezeiten von üblichen zwei Monaten gerechnet werden muss, liegt die Lieferfrist bei anderen Modellen bereits bei 12 bis 14 Monaten.

Dabei hat sich die besorgniserregende Entwicklung schon länger abgezeichnet, denn die Nachfrage nach Computerchips legt seit Jahren kräftig zu. Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Produktionsausfälle und Transportbestimmungen verschärften das weltweite Versorgungsproblem zunehmend, und – als wäre dies nicht schon genug – trieb auch die Forcierung des Home-Office-Betriebes die Nachfrage nach Halbleitern und Computerchips weltweit in die Höhe.

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Der Mangel an Halbleitern und Chips brachte die Autoproduktion rund um den Globus ins Stocken. Foto: Monet - stock.adobe.com

Viele Autohersteller fürchteten zu Beginn der Pandemie einen kräftigen Absatzeinbruch und stornierten deshalb ihre Bestellungen bei den Chipherstellern. Ein Fehler, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, denn bereits im zweiten Halbjahr 2020 zogen die Autoverkäufe weltweit wieder drastisch an. Das Problem dabei: Die Chiphersteller hatten sich bereits nach anderen Abnehmern umgesehen und ihre Produktionskapazitäten mit Aufträgen von Kunden anderer Branchen ausgelastet. Den Autoproduzenten blieb nur das Nachsehen. Was die Misere noch verschärft: Die Aufträge der Autobranche sind für die Chiphersteller zwar anspruchsvoll, bringen aber nur vergleichsweise kleine Stückzahlen. Das zeigt etwa ein Blick auf den weltweit größten Chiphersteller TSMC: Während schlappe 3 Prozent des Umsatzes des koreanischen Produzenten auf Automotive-Aufträge entfallen, belegen Aufträge aus dem Smartphone-Bereich stolze 51 Prozent. Dass Branchenriesen wie TSMC oder Intel ihre Kapazitäten ausweiten möchten, ist kein Geheimnis. Doch ein Chipwerk hochzuziehen benötigt Zeit – Experten sprechen von mehreren Monaten bis mehreren Jahren.

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Foto: Artem Orlyanskiy

Die Reaktion der Autoproduzenten ist weltweit ähnlich: Hersteller reagieren mit Kurzarbeit oder halten die Bänder zeitweise an, weil Halbleiter fehlen. VW verlautete, dass alleine im ersten Quartal 2021 aufgrund fehlender Chips 100.000 Fahrzeuge nicht gebaut werden konnten, beim neu entstandenen Autoriesen Stellantis (PSA und Fiat/Chrysler) waren es gar 190.000 Stück. Weltweit, so postulierte es kürzlich die Unternehmensberatung Alix Partners, dürften in diesem Jahr 3,9 Millionen Fahrzeuge nicht gebaut werden.

Bis wann eine Entspannung der Situation eintreten könnte ist dabei ebenso unklar wie die wahren Kosten einer solchen Produktionsdelle. Denn Verzögerungen müssen nicht notfalls in Kosten münden. Dass die Krise aber noch länger anhalten dürfte, darin sind sich viele Experten einig. So meinte etwa Bosch-CEO Volkmar Denner: „Der Zustand könnte bis 2022 noch angespannt bleiben!“

Sicher radeln – sicher ankommen

Das Verkehrsressort des Landes Steiermark bietet kostenfreies E-Bike-Fahrsicherheitstraining für alle Steirerinnen und Steirer ab 50.

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E-Bike-Fahrsicherheitstraining ist für LH-Stv. Anton Lang eine Herzensangelegenheit. Foto: steiermark.at/Streibl

E-Bikes werden immer beliebter, es gibt derzeit regelrecht einen Boom. Diese Art der Fahrräder ermöglicht schließlich ein rasches, bequemes Vorwärtskommen. „Wir sind natürlich sehr froh über diese Entwicklung des Radsports, schließlich entlasten E-Bikes den Verkehr und die Umwelt.

Aber es ist dabei auch sehr wichtig, dass die VerkehrsteilnehmerInnen ihr Fahrgerät gut kennen und die Gefahrenquellen besonders beachten“, betont Landesverkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang. Leider passieren mit E-Bikes immer mehr Unfälle, sowohl im Straßenverkehr als auch im Freizeitbereich. Seit 2018 haben sich die Unfälle mit E-Bikes mehr als verdoppelt. Waren es steiermarkweit 2018 noch 123, mussten 2020 bereits 292 Unfälle mit E-Bikes verzeichnet werden. Tendenz leider steigend!

Auch E-Bike-Fahren muss gelernt werden, es gilt dabei, wichtige Details zu berücksichtigen. „In einem E-Bike Fahrsicherheitstraining erfahren Sie alles, was Sie für Ihr Radfahrvergnügen brauchen. Nutzen Sie die Gelegenheit und buchen Sie ein kostenfreies Fahrsicherheitstraining. In zwei Stunden erfahren Sie von Profis, wie Sie richtig und sicher mit ihrem Rad unterwegs sind. Sie üben dabei schwierige Situationen, um für den Rad-Alltag gerüstet zu sein“, so Lang.

Start der Aktion war der 20. September 2021. Das Training dauert zwei Stunden und besteht aus einem theoretischen und praktischen Teil. Für den praktischen Teil besteht Helmpflicht.

Information & Anmeldungen:
ASKÖ, T: 0676/9765784;
Easy Drivers, T: 0664/3380490;
Naturfreunde, T: 0316/773714;
ÖAMTC , T: 0676/88992244 oder 0664/4106512