Es gibt vier verschiedene Gruppen – von Neulingen bis hin zum langjährigen erfahrenen Motorradler. Ein Highlight sind jedes Jahr die Perfektionskurse auf internationalen Rennstrecken wie heuer am Pannonia-Ring in Ungarn und im Motodrom von Rijeka in Kroatien. Beide Strecken wurden unlängst neu asphaltiert und saniert. „Es ist ein absoluter Traum, dort zu fahren“, weiß der 43-jährige Innsbrucker, der eine lange Polizeikarriere hinter sich hat und seit 2018 beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) beschäftigt ist.
Plätze für Motodrom Rijeka
Das erklärte Ziel der Sektion Motorsport ist dabei, mit der Erfahrung von der Rennstrecke mehr Sicherheit auf der öffentlichen Straße zu generieren. Der erste Kurs findet am Pannonia- Ring am 19. und 20. April statt. „Dieser ist allerdings schon ausgebucht“, ergänzt Maresch. „Wir freuen uns aber über Anmeldungen zum Fahrsicherheitstraining am 29. Und 30. August in Rijeka – hier sind noch Plätze in allen Gruppen frei.“ Generell geht es der Polizei aber auch darum, eine gute Kommunikation zwischen den Gesetzeshütern und den Motorradfahrern zu schaffen. Fahrsicherheitstrainings und Perfektionskurse tragen auch zum beiderseitigen Verständnis bei.
Leidenschaft fürs Motorrad
Gerhard Niederwieser ist nicht nur Kommandant des Bezirkspolizeikommandos Innsbruck-Land sondern auch Sektionsleiter Motorsport und leidenschaftlicher Motorradfahrer. Ursprünglich lernte der bald 57- jährige Trinser den Beruf des Kfz-Mechanikers, ehe er zur Polizei umsattelte. Jene Polizisten und Polizistinnen, die motorisiert auf dem Zweirad unterwegs sind, müssen mitunter Spezialaufgaben erfüllen. Hierzu zählt etwa das Formationsfahren, die Eskorte oder die Begleitung bei Straßenradrennen. Im Pulk der vielen Rennfahrer müssen die Ordnungskräfte stets den Überblick bewahren und auch auf besondere Gefahrensituationen gefasst sein. „Speziell beim Abwärtsfahren werden oft Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h erzielt. Da braucht es natürlich auf dem Motorrad höchstes Können“, beschreibt Niederwieser die anspruchsvolle Tätigkeit. Für die interne Motorradausbildung als Fahrtechniktrainer zuständig ist unter anderem Erich Kinzner, der im Polizeisportverein Niederwiesers Stellvertreter in der Sektion Motorsport ist.
Rund 1800 Mitglieder
Dem Polizeisportverein Tirol, der 14 Sektionen umfasst, gehören rund 1800 ordentliche und außerordentliche Mitglieder an. Nach der Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie im Jahr 2005 wurde der Polizeisportverein (PSV) Tirol am 30. Juni 2006 neu gegründet. Was die Sektion Motorsport betrifft, gab es in den letzten Jahren sehr viele Aktivitäten. Die sogenannten Fahrweiterbildungen wurden 2021 das 18. Jahr in Folge angeboten und wiederum sehr erfolgreich durchgeführt. In diesen vielen Jahren ist es den Trainern der Sektion Motorsport gelungen, über 10.000 Motorradfahrern und -fahrerinnen diese Ausbildung zukommen zu lassen. Wegen der Pandemie- Beschränkungen konnten die Trainings im Vorjahr erst ab Mai angeboten werden. „Viele Motorradfahrer waren froh, nach den Ausgangssperren, den sonstigen Covid-Maßnahmen und den wackligen Urlaubsaussichten, den Kurs bei der Motorsportsektion absolvieren zu dürfen“, erzählt Gerhard Niederwieser. Die Kurse werden von der Sektion Motorsport kostenlos durchgeführt.
Theorie und Praxis
Insgesamt wurden im Vorjahr für 446 Personen 45 Trainingseinheiten abgehalten. Vermittelt wird viel Praxis, aber auch theoretische Aspekte und sicherheitstechnische Belange. Der Wille zur Weiterbildung des Fahrkönnens bei den Verkehrsteilnehmern ist gegeben. Die Kurse sind sehr beliebt – sie sind in der Regel schon im März ausgebucht.