„Ich habe vor allem das Dünenfahren geübt – sowie auch Doppel- und Dreifachhupfer“, erklärt der Zillertaler den Grund für seine Mission. Die Teilnahme an der Oasis-Rallye ist für ihn auch die perfekte Gelegenheit, um einiges dazu zu lernen. Denn der 24-Jährige, der in Fügen wohnt, hat in diesem Jahr große Ziele. Erstmals in seiner Karriere nimmt er an zwei WM-Läufen teil.
Im Juni will Tobi in Andalusien sein WM-Debüt feiern und im Oktober wartet die Rallye Raid im marokkanischen Merzouga. Sukzessive treibt der Neffe von Motocross-Allzeit- Ass Heinz Kinigadner seine Karriere voran. Nach dem sensationellen zweiten Rang im Vorjahr bei der Hellas Rallye sind die WM-Läufe nun eine weitere Steigerung. Der ehrgeizige Motorsportler hat sich entschieden, Profi zu werden, ansonsten wäre der Aufwand nicht mehr machbar. „Es ist im Vorjahr richtig gut gelaufen und ich bin Gesamt-Dritter in der EM geworden“, erzählt er mit einem gewissen Stolz. Ein großer Erfolg.
Jede Unterstützung zählt
Unterstützt wird er hauptsächlich von Sponsoren. Er zählt sie namentlich auf: Gloryfy, Hasi-Moto, Alpina Design, Forty Four Graphics, HSV Ried, Rallye 4 you, Kini RedBull, Hollaus- Bau GmbH, Kini’s Adventure Tours, Süss Med, Sportsmedsüss, Fahrschule Wallner und Gletscherhütte. Auf Instagram (tobias_ebster96) und Facebook werden Interessierte laufend über Trainings- und Rennereignisse informiert. Manche Einheit wurde auch auf Video dokumentiert. Auf „Insta“ hat er es bereits auf über 3000 Follower geschafft.
Der junge Zillertaler ist für jede Unterstützung dankbar, kostet ihn doch allein die heurige Saison rund 35.000 Euro. Deshalb bietet er auch Kleinsponsoring ab hundert Euro an. „In unserem Sport ist es leider so, dass Geld Talent schlägt.“
Ist er einmal nicht auf Reisen, sondern zu Hause im Zillertal, verdient er sich seine zusätzlichen Brötchen als Pizzabote und Installateur. „Nicht vergessen möchte ich natürlich meine Familie, die eine große Hilfe für mich ist. Ohne ihre Unterstützung wäre das nicht möglich.“ Allzu oft wird er sie in diesem Jahr wohl ohnehin nicht sehen, da sein Renn- und Trainingskalender ziemlich voll ist. Bereits Anfang April startet er bei der Olympia-Rallye in Griechenland. Das Roadbook umfasst 1500 Kilometer. Insgesamt stehen neben den beiden WMLäufen in diesem Jahr auch drei Einsätze in Griechenland sowie weitere „Auftritte“ in Kroatien und Polen auf dem Programm.
Aus Kostengründen wird es für den Tiroler fast ausschließlich eine „One Man Show“ werden. Eine eigene Crew kann er sich nicht leisten. Mittelfristig hofft das Motocross-Talent aus Tirol, dass er ein Team findet, für das er fahren kann. Das würde im kapitalintensiven Motorsport vieles erleichtern.
Ziel ist die Dakar-Rallye
Seit 20 Jahren fährt er Cross. Bereits jetzt hat er sich vom Nachwuchssportler zum viel beachteten Fahrer hochgearbeitet, der kontinuierlich die nächste Stufe besteigt. Sein großes Ziel ist eine Teilnahme an der berühmten Dakar- Rallye. Als Zeitpunkt hat sich Tobi Ebster dafür das Jahr 2024 gesetzt.
Doch bis dahin heißt es, sich aktuell auf die bald beginnende Rallye-Saison vorzubereiten, fleißig Runden zu drehen, Sprünge zu üben und auf den Pisten ordentlich Gas zu geben. Oder über Sanddünen gleiten sowie über Stock und Stein rattern. Und die eine oder andere Pizza wird er auch noch ausgetragen haben.