Das Problem dabei: Mit dem Umstieg auf batteriebasierte E- Mobilität alleine lässt sich das ehrgeizige Ziel nicht stemmen. Es bedarf schon eines ganzen Bündels an Maßnahmen. Und man sollte sich dann auch Gedanken über die bestehende, auf klassischen Verbrennungsmotoren basierende Flotte Gedanken machen. Denn auch diese könnte klimafreundlicher betrieben werden.
Synthetische Kraftstoffe, die im Labor hergestellt und in die Tanks herkömmlicher Verbrennungsmotoren gefüllt werden können, könnten helfen, die CO2-Bilanz des Verkehrs zu verbessern. Ihr Vorteil: Da diese sogenannten E-Fuels mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien, Wasser und CO2 aus der Luft entstehen, setzen sie – im Gegensatz zu herkömmlichen Kraft- und Brennstoffen – bei der Verbrennung zwar CO2 frei, jedoch nur so viel, wie sie zuvor bei ihrer Erzeugung gebunden haben. In der Gesamtbilanz gelten sie daher als klimaneutral. Doch damit nicht genug: Klassisch betriebene Fahrzeuge könnten ohne großen Aufwand auf E-Fuels umgestellt werden, zudem könnte man mit dem Tankstellennetz eine bestehende Infrastruktur nutzen. Doch auch die Liste der Nachteile ist lang: Die Herstellung von E-Fuels ist aufwändig und daher teuer. Und sie ist wenig effizient, da die Produktion große Mengen an Energie erfordert.
Dennoch scheint die Industrie und Wirtschaft derzeit stark in die Produktion synthetischer Kraftstoffe zu investieren. Aus einem einfachen Grund, wie TU-Professor Bernhard Gehringer es verdeutlicht: Will Österreich bis 2040 klimaneutral sein, braucht es E-Mobilität und E- Fuels „wie einen Bissen Brot“.
Porsche hat schon reagiert und gemeinsam mit Siemens eine eigene Groß-Produktionsanlage in Chile auf den Weg gebracht. Mit Windenergie soll sie bereits heuer 130.000 Liter Treibstoff produzieren. 2026 sollen es schon stolze 500 Millionen Liter sein.
Auch der Grazer Technologiekonzern AVL ist im Rennen um die Produktion von E-Fuels mit dabei und will bis 2023 die nach eigenen Angaben effizienteste Power-to-Liquid-Anlage Europas bauen. Die Anlage – mit ihr sollen etwa 100.000 Liter E-Fuel pro Jahr erzeugt werden – soll Vorbild für den industriellen Einsatz sein, betont AVL-Ceo Helmut List: „Wir entwickeln die Technologien zum Ausstieg aus der fossilen Welt“.
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