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25.02.2022

Motor

Vom Bieder­mann zum Vorreiter

Was 1992 mit vier Modellen auf der Wiener Messe begann, hat sich heute zu einer der populärsten Marken auf unseren Straßen gemausert. Hyundai Österreich seinen 30. Geburtstag und blickt mit einer breiten Modellpalette selbstbewusst in die Zukunft.

Foto: DREW PHIL­LIPS/Hyundai

Der Öste­rre­icher weiß es nicht nur von der Politik: Erfolgs­ge­schichten mit rasantem Start sind oft von kurzer Dauer. Dass so manche Erfolgs­ge­schichte auch anders beginnen kann, beweist die korea­ni­sche Marke Hyundai, deren Fahr­zeuge seit nunmehr 30 Jahren unser Stra­ßen­bild prägen: Pony, S-Coupe, Lantra und SGall­oper – so die Namen der ersten vier auf der Messe Wien gezeigten Modelle – übe­rzeu­gten weder durch ihr belie­biges Design noch durch ihre karge Ausstat­tung, ihre Zuver­lä­ssi­gkeit und der Preis aber konnten sich sehen lassen. Kein aufge­legter Elfer also für die 62 mutigen Hän­dle­rpar­tner, die erst­mals in Öste­rreich die korea­ni­schen Fahr­zeuge an den Mann bringen sollten. Auch die Konkur­renz nahm Hyundai zunächst nicht ernst und bela­̈chelte die Marke aus Fernost.

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Beliebig im Auftritt, bestä­ndig in Quali­tät und Zuver­lä­ssi­gkeit: die ersten Hyundai-Modelle in Öste­rreich. Foto: Hyundai

Doch die Modelle ände­rten sich: Jede neue Gene­ra­tion wies ein attrak­ti­veres Design und eine bessere Ausstat­tung als der Vorgä­nger auf, auch an der Quali­tät­sschraube wurde weiter gedreht. Und auch die Auto­fahrer fanden zuneh­mend Gefallen an den Modellen aus Korea.

Maßgeb­lich dafür verant­wort­lich: Der frische Look, den Ex-Audi- und VW-Desi­gner Peter Schreyer den neuen Kia- Modellen verpasste, was sie aus der Masse des Design-Einheits­breis hob. Seitdem vereinen die heutigen Modelle alle wich­tigen Attri­bute: Das Hyundai-Design weckt eine hohe Begehr­lich­keit und die Ausstat­tung kann mit vielen High­lights punkten. Der Preis ist dabei im Vergleich zu den Mitbe­wer­bern nach wie vor gün­stig. Da wundert es nicht, dass die Koreaner in der öste­rre­ich­ischen Zulas­sungs­sta­tistik stark nach oben drä­ngen. Denn auch auf die elek­tro­mo­bile Zukunft und die Zukunft mit alter­na­tiven Antrieben ist Hyundai bestens vorbe­reitet.

MEILEN­STEINE 

  • 1992: Verkaufs­start in Öste­rreich mit vier Modellen und 62 Part­ner­be­trieben
  • 1999: Hyundai entwi­ckelt ersten Wasser­stoff-Antrieb
  • 2007: Peter Schreyer entwirft Hyundai-Modelle (Modelle für Europa werden in Eurpopa designt & gebaut)
  • 2009: Hyundai wird zur asia­ti­schen Nr. 1 am öste­rre­ich­ischen Auto­mo­bil­markt
  • 2012: Marken­aus­rich­tung auf „Modern Premium“
  • 2016: Markt­vor­stel­lung IONIQ, dem ersten Fahr­zeug mit 3 elek­tri­fi­zierten Antrieben
  • 2018: Markt­ein­fürung KONA Elektro (erster E-SUV)
  • 2020: Einfü­hrung Hyundai-Abo und Car Sharing
  • 2021: Einfü­hrung Staria, Tucson, Bayon und IONIQ 5 (mit 800V-Lade­tech­no­logie)
  • 2021: 12.000 Zulas­sunge (Markt­an­teil 5 %, Markt­an­teil alter­na­tive Antriebe 28,3%, Firmen­kun­den­an­teil 27%)

  • DER HERR DER FORMEN 

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    Peter Schreyer legte Hand an und machte Hyun­dais Autos zu Desi­gn­ob­jekten, die ins Auge springen und gefallen. Foto: KIA

    „Unsere Kunden entscheiden über gutes Design, wenn sie auch nach Jahren ihren Hyundai mit einem Lächeln fahren“, sagt einer, der es wissen muss: Peter Schreyer, oft prämie­rter Desi­gner, der Hyundai und Kia eine neue Iden­ti­tät gegeben hat. Dass der heute 59-jährige Bayer es einmal in den Vorstand eines multi­na­tio­nalen Auto­kon­zerns schaffen würde, darf als modernes Märchen gelten, das aller­dings auf Fleiß, Krea­ti­vi­tät und viel Talent fußt.

    Schon als Kind dem Zeichnen von Autos verbunden, zog es Peter Schreyer nach München, um an der Fach­hoch­schule Indus­trie­de­sign zu studieren. Damals kam er bei Audi als Werk­stu­dent unter, wo man das Talent des Nach­wuchs­de­si­gners schnell erkannte und ihn mit einem Stipen­dium am Royal College of Art ausstat­tete, das aus dem Rohdia­manten einen Bril­lanten machte: In den 25 Jahren, die Schreyer bei VW und Audi tätig war, entwarf er den Golf IV, den New Beetle und den Audi TT und stieg damit in den Olymp aller Auto­de­si­gner auf.

    Dass Schreyer nie Angst hatte, neue Wege zu beschreiten, bewies er im Jahr 2006, als er Audi verließ, um ein Angebot der Kia Motors Corpo­ra­tion anzu­nehmen. Mit Blick auf die Chance, eine komplett neue Desi­gn­ab­tei­lung aufzu­bauen, wech­selte er nach Fernost und legte mit seinen Entwü­rfen für Kia und Hyundai den Grund­stein für deren heutigen Erfolg.

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