Der 2. Dezember 2023 wird wohl in den Annalen von Porsche einen besonderen Stellenwert einnehmen. Denn der Marke, die sich stets rühmt, die Grenzen des Machbaren zu verschieben, gelang an diesem Tag ein neuer Höhenweltrekord: Noch nie zuvor war ein Auto bis in eine Höhe von 6734 Meter vorgedrungen - am Ojos del Salado in den chilenischen Anden. Verantwortlich für den Erfolg: die beiden modifizierten Porsche 911 Carrera 4S namens „Doris“ und „Edith“, der dreifache Le-Mans-Sieger Romain Dumas und ein Team an Führern, Bergsteigern und Ingenieuren. Schon einmal wagte Porsche einen Versuch am höchsten Vulkan der Welt. 2022 wurde man dabei noch bei rund 6000 Meter von einer Eiswand gestoppt, diesmal sollten günstigere Bedingungen mehr ermöglichen. Extrem waren diese dennoch, denn in einer Höhe von 5500 Meter ist die Luft nur halb so dicht wie auf Meereshöhe, zudem lagen die Temperaturen rund 20 Grad unter Null - eine Herausforderung für Mensch und Technik.
Während das Team sich zwei Wochen lang Zeit nahm, um sich der Höhe anzupassen, hatten die Autos keine Akklimatisationsschwierigkeiten. Lediglich der Einbau von Portalachsen, ein neues Getriebe und sicherheitstechnische Umbauten waren nötig, um die Fahrzeuge fit für den Gipfelsturm zu machen. Auch der Sprit stammte von Porsche selbst: Betankt wurden die beiden Neunelfer mit E-Fuels aus der firmeneigenen Produktionsanlage in Puntas Arenas, deren mit Windenergie hergestellter Sprit nahezu CO₂-neutrales Fahren ermöglichte.
von Christian Seirer