Ein Pionier war der Tiroler Max Reisch, dessen Puch-Motorrad aus dem Jahre 1904 ebenso noch erhalten ist, wie das BSA-Motorrad des Kitzbüheler Hoteliers Charly Klausner oder die Sunbeam aus dem Jahre 1926 des Tiroler Meisterfahrers Edi Linser. Die Fahrzeuge sind im Tiroler Motor Museum m3 von Peter Reisch aufbewahrt.
Motorradfahren als Lebensgefühl
Auch Edi Kaniok erhielt im Zuge seiner Recherchen für das Buch „Motorradszene rund um Imst“ (siehe Story auf den Seiten 18 bis 21) alte Bilder von mittlerweile historischen Motorrädern.
Einige davon hat er dankenswerterweise der Motorkrone zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt, wie der Bilderbogen auf den beiden Seiten zeigt. Es sind Bilder aus privaten Fotoalben, die einerseits ein Lebensgefühl und andererseits das Motorrad als wertvolles Fortbewegungsmittel dokumentieren.
Interessante Statistiken zum Thema Motorradfahren hat Kai-Uwe Bürskens zusammengetragen. Bürskens ist nicht nur Motorradfahrer aus Überzeugung, sondern auch Wirt des ersten Motorradhotels in Tirol (Hotel Schönauerhof in Bach/Lechtal) sowie seit 1999 spezialisiert auf Motorradtourismus.
Zudem ist er Obmann der Interessensgemeinschaft Motorradfahrer (IG- MOTO). Die Interessensgemeinschaft setzt sich auch gegen das Motorrad-Fahrverbot in den Sommermonaten aus, das in manchen Gemeinden auf Teilstrecken am Wochenende für laute Maschinen (ab 95 Dezibel) gilt. Die Regelungen gelten insbesondere für den Bezirk Reutte. Was Bürskens zudem stört, ist die pauschale Verunglimpfung und Verurteilung, die Motorradfahrer oftmals erleben. „Jeder Motorradfahrer gilt als Lärmterrorist, Raser, Organspender oder sonst was.“
Fakten über das Motorradfahren
Im Folgenden will Kai-Uwe Bürskens ein paar Fakten auflisten, dessen Quellen von der Statistik Austria, Arge 2Rad und vom Bundesministerium für Inneres stammen.
- In Österreich sind rund 40.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt von Motorradfahrern abhängig. Die Bruttowertschöpfung liegt pro Jahr bei über zwei Milliarden Euro.
- Rund 800.000 einspurige Fahrzeuge sind in der Alpenrepublik angemeldet. Ein motorisiertes Zweirad ermöglicht es, Zeit und Geld zu sparen. Ein Roller oder Großroller macht in der City deutlich mehr Sinn und ermöglicht ein Vorankommen auch bei erhöhtem Verkehrsaufkommen. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Pkw werden durch den geringeren Treibstoffverbrauch von Motorrädern und Mopeds Treibhausgasemissionen in Höhe von 61.000 Tonnen CO2-Äquivalenzen jährlich eingespart.
- In Tirol sind im Jahr 2017 fast zehnmal so viel Alpinisten wie Motorradfahrer tödlich verunglückt.In Tirol sind im Jahr 2017 fast zehnmal so viel Alpinisten wie Motorradfahrer tödlich verunglückt.