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24.06.2022

Motor Krone Tirol

Lebensgefühl auf zwei Rädern: Motorradszene rund um Imst/Tirol

Private Schnappschüsse und Fotodokumentationen zeigen, dass das Motorrad im vorigen Jahrhundert für die Mobilität schon früh eine große Rolle spielten.

Johann Nösig, ehemaliger Amtsarzt BH Imst, auf einer Harley Davidson. Richtung Karrer-Höhe. Foto: Privatarchiv Edi Kaniok

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Mobilität durch die Erfindung von Auto und Motorrad neu geschrieben. Für die Menschen, die es sich leisten konnten, war es eine neue Art der Fortbewegung. Bevor das Auto massentauglich wurde, setzte sich das Zweirad durch.

Ein Pionier war der Tiroler Max Reisch, dessen Puch-Motorrad aus dem Jahre 1904 ebenso noch erhalten ist, wie das BSA-Motorrad des Kitzbüheler Hoteliers Charly Klausner oder die Sunbeam aus dem Jahre 1926 des Tiroler Meisterfahrers Edi Linser. Die Fahrzeuge sind im Tiroler Motor Museum m3 von Peter Reisch aufbewahrt.

Motorradfahren als Lebensgefühl

Lebensgefühl auf zwei Rädern:  Motorradszene rund um Imst/Tirol-2

Der Motorradunfall auf dem Fernpass wurde dokumentiert. Foto: Privatarchiv Edi Kaniok

Auch Edi Kaniok erhielt im Zuge seiner Recherchen für das Buch „Motorradszene rund um Imst“ (siehe Story auf den Seiten 18 bis 21) alte Bilder von mittlerweile historischen Motorrädern.

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Hermann Erhart aus Landeck auf einer DKW NZ 500. Foto: Privatarchiv Edi Kaniok

Einige davon hat er dankenswerterweise der Motorkrone zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt, wie der Bilderbogen auf den beiden Seiten zeigt. Es sind Bilder aus privaten Fotoalben, die einerseits ein Lebensgefühl und andererseits das Motorrad als wertvolles Fortbewegungsmittel dokumentieren.

Interessante Statistiken zum Thema Motorradfahren hat Kai-Uwe Bürskens zusammengetragen. Bürskens ist nicht nur Motorradfahrer aus Überzeugung, sondern auch Wirt des ersten Motorradhotels in Tirol (Hotel Schönauerhof in Bach/Lechtal) sowie seit 1999 spezialisiert auf Motorradtourismus.

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1 – Sieglinde Seethaler mit Bruder Peter Rappold (Puch 250)
2 – Adolf Klotz aus Imst auf einer Sunbeam Modell 3 - 500 ccm
3 – Wendelin Bubik DKW-Type E250 ccm Einzylinder
Foto: Privatarchiv Edi Kaniok

Zudem ist er Obmann der Interessensgemeinschaft Motorradfahrer (IG- MOTO). Die Interessensgemeinschaft setzt sich auch gegen das Motorrad-Fahrverbot in den Sommermonaten aus, das in manchen Gemeinden auf Teilstrecken am Wochenende für laute Maschinen (ab 95 Dezibel) gilt. Die Regelungen gelten insbesondere für den Bezirk Reutte. Was Bürskens zudem stört, ist die pauschale Verunglimpfung und Verurteilung, die Motorradfahrer oftmals erleben. „Jeder Motorradfahrer gilt als Lärmterrorist, Raser, Organspender oder sonst was.“

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Luggi Clementi auf einer Puch 175 SV im Gnadenwald. (links)
Julian Fink aus Imst auf einer Horex Regina 350 (rechts)
Fotos: Privatarchiv Edi Kaniok

Fakten über das Motorradfahren

Im Folgenden will Kai-Uwe Bürskens ein paar Fakten auflisten, dessen Quellen von der Statistik Austria, Arge 2Rad und vom Bundesministerium für Inneres stammen.

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Dr. Günter Ahrer mit seiner Frau Helga auf einer Suzuki GT 750 Wasserbüffel. Foto: Privatarchiv Edi Kaniok

- In Österreich sind rund 40.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt von Motorradfahrern abhängig. Die Bruttowertschöpfung liegt pro Jahr bei über zwei Milliarden Euro.

- Rund 800.000 einspurige Fahrzeuge sind in der Alpenrepublik angemeldet. Ein motorisiertes Zweirad ermöglicht es, Zeit und Geld zu sparen. Ein Roller oder Großroller macht in der City deutlich mehr Sinn und ermöglicht ein Vorankommen auch bei erhöhtem Verkehrsaufkommen. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Pkw werden durch den geringeren Treibstoffverbrauch von Motorrädern und Mopeds Treibhausgasemissionen in Höhe von 61.000 Tonnen CO2-Äquivalenzen jährlich eingespart.  

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Bernhard Bailom 1956 Horex Regina (links)
Robert Krißmer auf einer NSU Konsul mit Tochter Evi. (rechts)
Fotos: Privatarchiv Edi Kaniok

- In Tirol sind im Jahr 2017 fast zehnmal so viel Alpinisten wie Motorradfahrer tödlich verunglückt.In Tirol sind im Jahr 2017 fast zehnmal so viel Alpinisten wie Motorradfahrer tödlich verunglückt.