Öster­rei­cher setzen auf grüne Finanz­pro­dukte

Der Klima­wandel beein­flusst verstärkt das Inves­ti­ti­ons­ver­halten in Öster­reich. Lokale Anleger setzen immer häufiger auf kapi­tal­markt­ori­en­tierte Invest­ments, um sowohl zur Dekar­bo­ni­sie­rung beizu­tragen, als auch finan­zi­elle Erträge zu erzielen. Ein Trend, den auch Statis­tiken bestä­tigen. Schlüs­selak­teure der grünen Trans­for­ma­tion sind Versi­che­rungen mit Kapi­tal­an­lagen von über 100 Milli­arden Euro allein in Öster­reich. Ein wich­tiger Player ist auch die Wiener Städ­ti­sche als größter Lebens­ver­si­cherer des Landes mit einem Invest­ment von rund 23 Milli­arden Euro. „Das ist ein großer Hebel, mit dem wir einen substan­zi­ellen Beitrag zum Klima­schutz leisten können“, so Ralph Müller, Gene­ral­di­rektor der Wiener Städ­ti­schen. In ganz Öster­reich werden Immo­bi­lien, die die Wiener Städ­ti­sche selbst nutzt, für eine nach­hal­tige Zukunft ausge­richtet, zum Beispiel mit PV-Anlagen, Fern­wärme und -kälte, E-Tank­stellen und Begrü­nungs­maß­nahmen. „Zusätz­lich versorgen zwei Photo­vol­taik-Anlagen unsere Unter­neh­mens­zen­trale, den Ring­turm, mit nach­hal­tigem Sonnen­strom“, so Müller.

Auf Produkt­seite hat die Wiener Städ­ti­sche das Nach­hal­tig­keits­thema sehr früh erkannt und als erster öster­rei­chi­scher Versi­cherer eine nach­hal­tige Fonds­po­lizze mit dem Namen „Eco Select Invest“ auf den Markt gebracht, die mit dem öster­rei­chi­schen Umwelt­zei­chen ausge­zeichnet wurde. „Mitt­ler­weile fließt bei uns bereits jeder zweite Prämi­e­n­euro bei Neuab­schluss einer fonds­ge­bun­denen Lebens­ver­si­che­rung in nach­hal­tige Fonds - Tendenz stei­gend“, freut sich Gene­ral­di­rektor Müller. Mit der „Eco Select Invest“ lässt sich für das Alter und die Familie vorsorgen und gleich­zeitig über­nimmt man Verant­wor­tung für Umwelt, Gesell­schaft und künf­tige Gene­ra­tionen.

Volumen nach­hal­tige Fonds wächst

Aber auch in der Fonds­branche voll­zieht sich gerade eine grüne Wende. Heinz Bednar, Präsi­dent der Verei­ni­gung Öster­rei­chi­scher Invest­ment­ge­sell­schaften (VÖIG) und CEO der Erste Asset Manage­ment: „Der Trend zu nach­hal­tigen Fonds ist unge­bro­chen und die Umwand­lung vieler tradi­tio­neller Fonds in nach­hal­tige Fonds hat eine neue Dynamik geschaffen. Seit Jahres­be­ginn stieg das Volumen der nach­hal­tigen Invest­ment­fonds in Öster­reich um etwa fünf auf 104,2 Milli­arden Euro, was einem Anstieg von 5,1% entspricht. Rund die Hälfte des verwal­teten Vermö­gens folgt bereits ESG-Krite­rien.“ Ein sehr erfolg­rei­cher Fonds ist der Erste Respon­sible Stock Global, der in führende Unter­nehmen aus entwi­ckelten Märkten inves­tiert. Der Nach­hal­tig­keits-Akti­en­fonds stützt sich auf funda­men­tale Analysen und prio­ri­siert Firmen mit starkem Wachstum und hoher Qualität, die in ökolo­gi­schen, sozialen und Gover­nance-Belangen führend sind. Seit seinem Start vor über 21 Jahren verzeichnet der Fonds eine durch­schnitt­liche jähr­liche Wert­stei­ge­rung von 8,4%, trotz bedeu­tender Rück­schläge wie der Finanz­krise 2008 und der Pandemie.