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26.05.2024

Nachhaltigkeits-Journal: Die grünen Zukunftsmacher

Supermärkte rüsten um

Im Lebensmittelhandel wird Nachhaltigkeit immer wichtiger. Die großen Player geben viele Millionen für grüne Projekte aus. Das neue Pfandsystem ist jetzt eines der Themen.

Die Strategie ist klar. Supermarktchefs investieren viel Geld in nachhaltige Projekte, da grüne Themen wichtig sind. 60% der Kunden wollen laut aktueller Umfrage in Geschäften einkaufen, wo man sich für die Umwelt engagiert. In Oberösterreich und Salzburg punktet der Handel am meisten mit Ökothemen.

Ein Projekt, das alle betrifft: Mit 1.1.2025 wird in Österreich ein Pfand auf Einweg-Kunststoffflaschen und -Dosen eingeführt. „Die Anpassungen sind umfangreich und die Umsetzung herausfordernd - wir sind mitten in der Umrüstungsphase“, berichtet etwa Rewe-Boss Marcel Haraszti. Rücknahme-Automaten müssen neu programmiert oder ausgetauscht werden, damit sie alle Gebinde erkennen. Bei Penny, wo bisher keine Rückgabe möglich war, werden sukzessive Automaten aufgestellt. Für die Umstellung sowie den laufenden Betrieb der Rücknahme werde ein hoher zweistelliger Millionenbetrag nötig sein. Haraszti: „Nachhaltigkeit ist für Rewe ein essenzielles Thema, zu dessen Förderung wir auch zahlreiche Initiativen und Organisationen für nachhaltiges Handeln, Umwelt- und Tierschutz und bewusste Ernährung unterstützen und betreiben.“ Ein großer Schwerpunkt heuer sei vor allem der klimafitte Umbau von über hundert Filialen.

Bei Spar müssen alle rund 1000 bisher für Mehrweg im Einsatz befindlichen Automaten aufgerüstet oder ausgetauscht werden. An über 90% der Standorte wird eine automatische Rücknahme sichergestellt, in den Kleinst-Filialen werden Händler händisch zurücknehmen. Die Investitionen belaufen sich auf über 40 Mio. € nach Abzug aller Förderungen. „Aktuell setzt Spar u. a. auch die EU-Entwaldungsverordnung um und analysiert notwendige Schritte für die Lieferkettengesetzgebung und die Verpackungsverordnung. Zusätzlich engagieren wir uns für mehr Biodiversität in heimischen Gärten“, so Spar-Chef Hans Reisch.

„Bis Jahresende werden wir in allen Filialen, meist gleich im Eingangsbereich, ein System zur Verfügung stellen, das ab 2025 pfandpflichtige Einweggebinde zurücknehmen kann“, erklärt Hofer-Vorstand Horst Leitner. Die Umstellung kostet 128 Mio. €. Hofer ist ebenfalls noch in vielen anderen Bereichen aktiv. Unter „Heute für Morgen“ werden z. B. Nachhaltigkeitsaktivitäten und gesellschaftliches Engagement gebündelt. Die Eigenmarke Rettenswert, ein Projekt mit der Firma „Unverschwendet“, verarbeitet Lebensmittel aus der Landwirtschaft und vorgelagerten Produktlieferkette, die sonst verloren gingen. „Wir sehen Nachhaltigkeit auch als moralische Verpflichtung“, so Lidl-Chef Alessandro Wolf. Die Klima-Offensive mit 50% weniger CO2-Emissionen bis 2030 sei daher das oberste Ziel. Deshalb wird in PV-Anlagen, E-Tankstellen, elektrische Dienstfahrzeuge, E-Lkw, Grünstrom etc. investiert. Die Vorbereitungen auf das Flaschenpfand laufen nach Plan.

Besonders stolz ist man auf die Spendenfunktion bei den Automaten: Kunden können Leergut nicht nur zurückgeben, sondern einfach und unbürokratisch per Knopfdruck an Pro Juventute oder das Rote Kreuz spenden.