Anzeige

26.03.2023

PANORAMA

Praxisnahe und nachhaltige Gestaltung der Pflege

INTERVIEW Pflegedienstleiter Thomas Gschwandtner, BSc vom Uniklinikum Salzburg über seine Arbeit

Thomas Gschwandtner, am Uniklinikum Salzburg und für das gesamte Pflegepersonal in den Ambulanzen und Notaufnahmen zuständig.
Pflegedienstleiter Thomas Gschwandtner, BSc. Foto: SALK
Pflegedienstleiter Thomas Gschwandtner, BSc. Foto: SALK

Wo sehen Sie als Führungskraft aktuell die größte Herausforderung?

Die tagtägliche Versorgung der Bevölkerung stellt unsere Teams laufend vor neue Anforderungen. Es kommen immer ältere Patient*innen mit einer Vielfalt an Erkrankungen zu uns. Als Führungskraft ist es mir besonders wichtig, die notwendigen Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen, damit meine Mitarbeiter*innen vernünftig arbeiten können. Dazu gehört eine gute Organisation und die Zusammenarbeit mit den ärztlichen Kolleg*innen. Es braucht zudem laufend fachliche und persönlichkeitsentwickelnde Qualifizierungsmaßnahmen. Aktuell forcieren wir die flächendeckende Umsetzung von Deeskalationstrainings: Mehrere Mitarbeiter*innen wurden qualifiziert, welche nun die eigenen Kolleg*innen schulen.

Wie ist es auch nach der Pandemie um die psychische Gesundheit Ihrer Teams bestellt?

Es ist mir wichtig, die psychische Gesundheit meiner Teams zu fördern. Pflegekräfte haben ein erhöhtes Risiko eine "sekundäre Traumatisierung" zu erfahren. 2021 habe ich ein Peer System am Uniklinikum etabliert: Erste Hilfe von Kolleg*innen für Kolleg*innen. Wir haben mit Expert*innen zwei Lehrgänge organisiert und etwa 25 Pflegepersonen ausgebildet, welche ein Netzwerk als psychosoziale Notfallbeauftragte bilden. Ziel ist es, eine niederschwellige und rasche psychologische Erste Hilfe zu leisten. Die praxisnahe und nachhaltige Gestaltung von adäquaten Arbeitsbedingungen ist die Hauptaufgabe einer modernen Führungskraft!