In Österreich sind Bildungschancen nach wie vor unfair verteilt. Ein Hauptgrund sind die hohen Kosten, die Bildung verursacht - auch wenn der Besuch einer öffentlichen Schule an sich kostenlos ist. So hat die aktuelle AK-Schulkostenstudie aufgedeckt, dass durchschnittlich 2223 Euro pro Jahr und Kind für Schulutensilien, Ausflüge etc. aufgewendet werden müssen. Besonders unfair wird es, wenn Nachhilfe notwendig ist und sich Eltern diese nicht leisten können.
Immerhin 3 von 10 bzw. 19.000 Salzburger Schulkinder haben Bedarf, rund 10.000 Eltern können sich die durchschnittlichen Kosten von über 800 Euro pro Jahr nicht leisten. Das kostenlose AK-Nachhilfeangebot „Lernkompass“ ist hier eine Sofortmaßnahme für mehr Bildungsgerechtigkeit - allerdings braucht es mehr: Die wirklich großen Reformen muss die Politik anpacken. Helfen würde der flächendeckende Ausbau von ganztägigen Schulformen. Beim AK-Chancenindex-Modell würden Schulen, umso mehr Mittel bekommen, je mehr Schüler:innen sie haben, denen die Eltern nicht beim Lernen helfen können.