Die Salzburger Landesklinken haben 2023 mit einer Ausschreibung lokale Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Disziplinen dazu eingeladen, sich mit dem Thema Pflege im Krankenhaus auseinanderzusetzen und Projekte zu kreieren.
Mehr als 30 Ideen wurden eingereicht und eine Jury bestehend aus Personen der Pflege sowie Kunstschaffenden wählte fünf Projekte aus.
Die fünf Kunstprojekte kurz vorgestellt
Das Projekt „Umarmung“ von Danja Katzer besteht aus der Installation von realistisch wirkenden Arm-Skulpturen an öffentlichen Orten, die als Symbole für Nähe und Fürsorge in der Gesellschaft dienen sollen. Diese Skulpturen regen dazu an, über den Wert menschlicher Berührung nachzudenken. Die Frage, die Danja Kratzer damit jedoch aufwirft, betrifft die Bedeutung von Umarmungen und Berührungen, wenn keine wirkliche menschliche Nähe oder Wärme dahintersteckt.
Anna Stadler besucht regelmäßig bestimmte Orte über einen festgelegten Zeitraum, um Eindrücke zu sammeln und zu dokumentieren.
Im Gegensatz zum Nature Writing liegt hier der Fokus auf dem Gelände eines Krankenhauses, das als spezieller Ort innerhalb der Stadt betrachtet wird, sowie auf dem Alltag der Personen auf dem Areal. Ziel ist es, diese Eindrücke in die Wartebereiche zu bringen und so die Atmosphäre des Außenraums in die Innenräume zu übertragen,
Das Projekt „Eine kleine pflegelose Nachtmusik“ von Franz Pillinger hebt die Bedeutung der Pflege in der Gesundheitspolitik Österreichs hervor und betont die Wichtigkeit von persönlicher, menschlicher Pflege. Thematisiert werden der Arbeitskräftemangel in der Pflege und die Lösung, Menschen aus verschiedenen Regionen außerhalb Europas durch bessere Ausbildung und gerechte Bezahlung als Pflegekräfte zu gewinnen. Der Künstler interpretiert Mozarts „Kleine Nachtmusik“ mit musikalischen Einflüssen aus deren Herkunftsländern und unterstreicht so die kulturelle Vielfalt in der Pflege.
Die filmkünstlerische Arbeit „Pflege braucht Kunst“ von Nicole Baier und Sarah Kretschmer betont die Bedeutung der Pflege für jeden Einzelnen und die Gesellschaft insgesamt. Nicole Baier und Sarah Kretschmer regen mittels künstlerischer Aktionen im öffentlichen Raum Gespräche zwischen Passanten und Pflegekräften an und dokumentieren dies filmisch. Dabei sollen die Gefühle, Bedürfnisse und Erfahrungen der Pflegekräfte selbst hervorgehoben werden, um sie in einem Film als Ausdruck ihrer Perspektiven und offenen Bedürfnisse darzustellen.
Die künstlerische Arbeit mit dem Titel „Walk Act - Pflege braucht Zuwendung“ von Ursula Schwarz zielt darauf ab, die Notwendigkeit von Pflege und Zuwendung in der Gesundheitsversorgung hervorzuheben. Dafür plant sie künstlerische Interventionen in Form von „Walkacts“ mit einer überdimensionalen Masken-Personnage einer Pflegerin, die stellvertretend für alle Pflegekräfte steht. Diese Figur interagiert nonverbal und repräsentiert Pflegehandlungen und Zuwendungen durch Gesten und Bewegungen. Das Projekt soll eine Begegnungskunst schaffen und die Wertschätzung für die Pflege verdeutlichen.
Zum internationalen Tag der Pflege am Montag, 13. Mai 2024, werden alle Projekte im OVAL (Europark Salzburg) um 19:30 Uhr vorgestellt. Bei freiem Eintritt wird es ein Filmscreening, eine Performance, ein Konzert, eine Lesung und noch viel mehr zu sehen geben.