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09.03.2025

Panorama: Das Salz­burger Wochen­ma­gazin

Das suchen Führungs­kräfte bei zukünf­tigen Mitar­bei­tern wirk­lich

In der Arbeitswelt von heute zählt längst nicht mehr nur das Fachwissen. Eine neue Studie zeigt, worauf es wirklich ankommt.

Belast­bar­keit und Resi­lienz sind längst Schlüs­sel­fak­toren - aber es braucht die rich­tigen Rahmen­be­din­gungen dafür. Foto: Julia Amaral

Die aktu­elle Studie des Hern­stein Manage­ment Reports, basie­rend auf den Antworten von 1600 Führungs­kräften in Öster­reich und Deutsch­land, zeigt ein klares Bild: Wer im Berufs­leben bestehen will, muss wider­stands­fähig sein. Ganze 90 Prozent der befragten Führungs­kräfte halten Belast­bar­keit für essen­ziell. Beson­ders in Finanz-, Bank- und Versi­che­rungs­be­rufen und gilt sie als Grund­vor­aus­set­zung. Die eigent­liche Quali­fi­ka­tion? Oft zweit­rangig - beson­ders bei Gene­ra­listen. Im tech­nisch-opera­tiven Bereich hingegen bleibt Fach­wissen ein Muss. Michaela Kreit­mayer erklärt: „Vertie­fendes und spezi­fi­sches Fach­wissen kann man sich im Regel­fall im Unter­nehmen aneignen. Gute Führungs­kräfte fördern ihre Mitar­bei­tenden dahin­ge­hend, eine innere Stärke aufzu­bauen.“ Resi­lienz, also psychi­sche Wider­stands­kraft, wird zur neuen Schlüs­sel­kom­pe­tenz.

Die rich­tigen Rahmen­be­din­gungen

Doch wie lässt sich Wider­stands­fä­hig­keit gezielt stärken? Laut Studie spielen Vertrauen (61 Prozent), Gemein­schaft und Zusam­men­halt (55 Prozent) sowie die Sinn­haf­tig­keit der Tätig­keit (47 Prozent) eine zentrale Rolle. Auch das Aner­kennen von Erfolgen trägt zur Resi­lienz bei. Auf der Kehr­seite stehen Faktoren, die Wider­stands­fä­hig­keit Zeit­druck, hemmen: perma­nente Kontrolle, Erfolgs­druck und stän­dige Störungen im Arbeits­alltag. „Führungs­kräfte können durch den Aufbau guter Bezie­hungen sowie durch Vertrauen ein Umfeld schaffen. Stän­dige Kontrolle und Erfolgs­druck sind hingegen kontra­pro­duktiv“, so Kreit­mayer.

Die Fähig­keit, Probleme konstruktiv anzu­gehen, wird von 62 Prozent der Führungs­kräfte als entschei­dend für Resi­lienz und Belast­bar­keit betrachtet. Kreit­mayer bringt es auf den Punkt: „Den Fokus auf die Ziel­er­rei­chung und nicht auf mögliche Schwie­rig­keiten zu legen, ist dabei hilf­reich. Probleme in Fragen zu verwan­deln, unter­stützt dabei, ein geeig­netes Lösungs­sze­nario zu entwi­ckeln.“

Weitere Faktoren für Wider­stands­fä­hig­keit mehr sind die Akzep­tanz unver­än­der­barer Umstände, Verant­wor­tungs­über­nahme und ein gesunder Opti­mismus. Wer sich auf Lösungen konzen­triert, anstatt sich von Hinder­nissen ausbremsen zu lassen, hat lang­fristig die besseren Karten.

Trotz allem nimmt das Stress-Empfinden zu. 36 Prozent der Führungs­kräfte berichten von einer deut­li­chen Stei­ge­rung der Arbeits­be­las­tung in den vergan­genen 20 Jahren, weitere 37 Prozent spre­chen von einer mode­raten Zunahme.

Inter­es­sant: Führungs­kräfte im oberen Manage­ment empfinden sich als weniger belastbar als jene aus mitt­leren und unteren Hier­ar­chie­ebenen. Dennoch schätzt sich die Mehr­heit als wider­stands­fähig ein - 65 Prozent ordnen sich auf einer Skala von 0 bis 10 in den Top-3-t Werten ein. Dabei liegt die - Selbst­ein­schät­zung öster­rei­chi­scher Führungs­kräfte sogar leicht über jener ihrer deut­schen Kollegen.