Mit über 600 km² Fläche des Nationalpark Hohe Tauern und im Garten von 266 Dreitausendern erschließt sich Familien in Osttirol ein authentisches Wanderparadies. Hier ist die Natur kraftgebend, die Luft rein und man sieht nachts noch die Sterne. Entlang der Wanderwege stößt man auf Quellen mit Trinkwasserqualität, eiskalte Bergseen und urige Almhütten mit regionaler Kulinarik.
Mit etwas Glück kann man Murmeltiere, Steinadler, Gämse, Bartgeier oder Steinböcke in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Baumriesen oder der Strand von Gletscherflüssen werden zum Spielplatz, zum Abenteuerland.
Von Zwergen, Wasserflöhen und Berggeistern
Themenwege verführen auch die größten Stubenhocker zum Wandern. Wenn die Zwerge noch klein sind, werden sie in den Kinderwagen gepackt und nehmen so am Familienabenteuer teil. Das Defereggental mit seinen natürlichen Bergwasser-Landschaften und seiner mystischen Geschichte war Inspiration für einzigartige Natur-Spielplätze: Der Wassermythos Ochsenlacke ist die Panoramaspielarena bei der Ochsenlacke auf der Mooseralm. Aus heimischen Naturhölzern wurden kunstvolle Spielgeräte entwickelt. Die Kindermeile im Wandergebiet Golzentipp in Obertilliach führt über einen kinderwagentauglichen Almweg entlang von 13 Stationen von der Bergstation der Gondelbahn bis zum Jochsee. In der Region Lienzer Dolomiten liegt das Berg-Familienerlebnis nur fünfzehn Fahrminuten mit eigenen Bussen von der Stadt entfernt. Der Familienpark Zettersfeld führt über fünfzehn Abenteuerspielstationen entlang eines Rundweges auf der sogenannten Sonnenterrasse von Lienz.
Wenn das Outdoor-Erlebnis bildet
Der Natur- und Kulturweg im Debanttal liegt in der Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern. Das Debanttal ist mit 16 Kilometern das längste in sich geschlossene Hochtal Österreichs und dazu das wildromantischste Tal in Osttirol. Entlang des Debantbaches führt der Natur- und Kulturweg mit leichter Steigung und vielen Schautafeln bis zur Lienzer Hütte. Mit knapp unter vier Kilometern bis zum Ziel ist diese Familienwanderung ein Highlight. Der Themenweg „Durch die Virger Feldfluren“ ist eine sanfte Rundwanderung durch eine jahrhundertealte Kulturlandschaft mit Wiesen, Hecken und Klaubsteinmauern im Virgental. Ein Besuch des Sonnendorfes Virgen wird am besten mit einem Einkauf im Bauernladen abgeschlossen.
Der Oberhauser Zirbenwald im hinteren Defereggental ist mit 170 Hektar der größte zusammenhängende Zirbenbestand der Ostalpen. Ein Natur- und Kulturlehrweg führt durch die magisch schöne Kulisse des Zirbenwaldes, den bewirtschafteten Talboden und die urigen Almen. Eine Besonderheit dieses Zirbenwaldes sind die teilweise extremen Blockstandorte der bis zu 600 Jahre alten Zirben: sie bewachsen häufig große Felsblöcke und umschließen diese mit ihren Wurzeln. Einen besonders spektakulären Blick und vor allem eine völlig andere Perspektive auf den Wald gewährt der 22 Meter hohe Beobachtungsturm Oberhaus, von dem aus man über die Baumkronen blickt und mit etwas Glück Adler oder Bartgeier erspäht. Generell kommen Vogelkundler trotz der Höhenlage des Oberhauser Zirbenwaldes auf ihre Kosten: Über 30 Vogelarten können beobachtet werden. Familien mit größeren Kindern wandern von hier noch knapp sechs Kilometer zur Jagdhausalm, der ältesten Alm Österreichs, die auch das „Tibet der Alpen“ genannt wird. In Kals am Großglockner liegt ein Kinder-Naturerlebnispfad, der viel Interessantes über die Natur und Kultur in und um den Ort preisgibt. Der Thiemeweg in Matrei ist ein über 100 Jahre altes historisches Unikum. Mehrere „Inne-Halt-Stationen“ hauchen dem Weg nun neues Leben ein und unterhalten besonders die Kinder bei der Familienwanderung. Der Geschichtenweg durch das Dorfertal in Kals am Großglockner ist eigentlich kein Themen-, sondern ein Hörweg. Das Dorfertal betritt man durch die eindrucksvolle Dabaklamm und einen Abstecher zur spektakulären Aussichtskanzel mitten in der Klamm. Entlang des Weges geben sogenannte Hörbäume Geschichten vom Leben im Tal wider.
Der Erlebnisberg Hochstein ist für Familienwanderungen und -ausflüge besonders reizvoll. Direkt von der Sonnenstadt Lienz kann man bis zur Station 1, der Moosalm, auf 1006 Metern wandern. Schon hier lässt sich ein erlebnisreicher Tag verbringen: Auf kleine Tierliebhaber warten ein Streichelzoo und ein Waldkinderspielplatz. Größere Kinder werden ihre Freude im Klettergarten haben, und auch für kleine Talente gibt es dort schon eine Route. Wer von der Moosalm talabwärts einen Adrenalin-Kick braucht, saust mit dem Osttirodler ins Tal - das sind fast drei Kilometer Jauchzen! Wer weiter aufwärts wandert, wird nach nicht ganz vier Kilometer mit einer Einkehr in der Sternalm belohnt. Von hier führt eine Wanderung weiter bis zur Hochsteinhütte. Der Talrundweg Kals über 19,5 Kilometer im Anblick des Großglockners ist ein Naturerlebnis für die gesamte Familie. Der Weg ist in sieben kinderwagentaugliche Etappen untergliedert, Parkmöglichkeiten finden sich bei jedem der gekennzeichneten Startpunkte. Ein Highlight ist die 55 Meter lange und 30 Meter hohe Hängebrücke über den Ködnitzbach.
Bike-Genuss südlich der Alpen
Auch Mountainbiker kommen in Osttirol auf ihre Kosten - mit oder ohne „E“. Dreh- und Angelscheibe ist vielfach Österreichs informelle Radhauptstadt Lienz. Touren führen von dort aus in die Neben- und Hochtäler Osttirols, oft entlang rauschender Gletscherflüsse. Die Ziele sind authentische Almdörfer und Hütten, die durch Panorama und Kulinarik die Anstrengung wett und die Tour unvergessen machen. Mit dem E-Bike sind diese Juwelen außerdem mit geringer Anstrengung zu erreichen, ein dichtes Netz an E-Ladestationen vergrößert die Reichweite.
Sommertipp
Der Nationalpark Hohe Tauern bietet Themenwanderungen wie Wildtiersafaris, um die Big Five des Nationalparks zu beobachten, u.v.m. In Sommer Camps lernen Kinder und Jugendliche das Schutzgebiet von einer ganz besonderen Seite kennen, erleben Abenteuer, erklimmen Gipfel und sitzen am Lagerfeuer.
