Etwa eine Million Menschen werden in Österreich von Migräne geplagt. Migräne erwischt einen völlig unerwartet. Vom einen auf den anderen Moment schlagen die Attacken zu. So stark, dass den Leidenden oft nur eine Möglichkeit bleibt: Zu schauen, dass sie so schnell wie möglich ins Bett oder auf die Couch kommen, die Fensterläden schließen und hoffen, dass die Schmerzmittel so rasch wie möglich wirken.
Prinzipiell spricht man bei Migräne von einer schweren Kopfschmerzerkrankung, welche bei den Betroffenen großen Leidensdruck auslöst. Denn sie ist ein ständiger Begleiter, der unerwartet zuschlägt und somit das Leben zu jeder Zeit beeinflusst. Je besser der Patient über die Erkrankung Bescheid weiß und die Gründe, wieso sie ausgelöst wird, desto besser kann er damit umgehen. Stress, Lärm, Blockaden im Rücken, einzelne Lebensmittel, Wetterumschwünge, Hormonschwankungen können Trigger sein. Ein wesentliches Merkmal der Migräne ist, dass sie sich bei sportlicher Betätigung oder bei körperlicher Aktivität deutlich verschlechtert. Das ist ein großer Unterschied zum herkömmlichen Spannungskopfschmerz, bei dem Bewegung zur Linderung beitragen kann. Für Migräne-Patienten ist es auf jeden Fall wichtig, sich selbst zu beobachten und auch mitzuschreiben, wann die Schmerzattacken ausbrechen.
Migräne wird in mehrere Unterformen eingeteilt. Generell wird unterschieden zwischen Migräne mit und ohne Aura. Bei Migräne ohne Aura verspürt der Patient einen einseitigen, pulsierenden Kopfschmerz von mittlerer bis hoher Schwere. Übelkeit bis hin zum Erbrechen ist keine Seltenheit, außerdem reagieren die Patienten auf Licht und bevorzugen ein dunkles Zimmer.
Migräne mit Aura verursacht dieselben Probleme. Die geplagten Menschen bemerken vor Einsetzen des Schmerzes visuelle Störungen wie Lichtblitze, außerdem haben sie Probleme beim Sprechen und sind in ihrer Motorik eingeschränkt. Es gibt aber noch viele weitere Möglichkeiten, wie sich Migräne äußern kann. Insgesamt gibt es 22 bekannte Migräne-Typen.
Immer wieder kommt es vor, dass Migräne-Patienten aufgrund des hohen Leidensdrucks auch eine Depression entwickeln. Aber auch der umgekehrte Weg ist möglich - Menschen mit Depressionen entwickeln zusätzlich eine Migräne. Es ist die Aufgabe eines Arztes festzustellen, was zuerst behandelt werden sollte, um die Symptome zu lindern.
Behandlungsmöglichkeiten gegen den schrecklichen Schmerz
Wie bereits festgestellt, ist Migräne eine Erkrankung mit hohem Verbreitungsgrad. Doch was kann man dagegen tun? Wie wird sie behandelt? Wesentlich ist, dass die passende Therapie nur mit einem Arzt festgelegt werden kann. Denn es muss zuerst geklärt werden, ob es sich tatsächlich um Migräne handelt. Stets sollten Betroffene im Hinterkopf haben, welche Trigger als Auslöser in Frage kommen. Kennt man alle Faktoren, wird ein Therapieschema zusammengestellt. Möglich sind sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Therapien.
Eine medikamentöse Therapie etwa kann in Form von Tabletten verabreicht werden, je nachdem, in welcher Intensität die Migräne auftritt. Zusätzlich kann die Erkrankung auch natürlich behandelt werden. Als hilfreich haben sich etwa Kaffee mit Zitrone, ansteigende Fußbäder, Kühlung von Armen und Beinen und Salz-Eis-Packungen auf der Stirn erwiesen.
So kann man gegen Migräne vorbeugen
- Aber auch vorbeugend kann einiges getan werden. Leidgeplagte sollten versuchen, Stress zu vermeiden - was natürlich oft leichter gesagt ist, als getan. Aber auch Akupunktur, progressive Muskelentspannung oder Gesprächstherapie können Linderung verschaffen. Es gibt aber auch Medikamente, die man vorbeugend einnehmen kann, wie etwa Betablocker oder Antidepressiva. Diese sollten allerdings über längere Zeit eingenommen werden, um eine brauchbare Wirkung zu erzielen. In ganz besonders schweren Fällen und wenn sonstige Medikamente keine Wirkung zeigen, kann auch Botox eingesetzt werden, um der Migräne Herr zu werden. Die Injektion muss allerdings ungefähr alle drei Monate wieder neu gesetzt werden, da die Wirkung nach diesem Zeitraum wieder nachlässt.
von Monika König-Krisper
Das sollte man über Migräne wissen
• Migräne-Patienten leiden und mittelstarken bis starken Kopfschmerzen, die in den meisten Fällen einseitig mit einem pochenden und/oder pulsierenden Schmerz auftreten.
• Bewegung verschlimmert das Leiden, hinzukommen können Lärm- und Lichtempfindlichkeit sowie Übelkeit
• Auslöser können zu wenig Schlaf und Bewegung sein
• Sowie Stress, Alkohol (insbesondere Rotwein) und Nikotin
• Wetterwechsel
• Kälte
• Hormonveränderungen
• Kommen auch noch Fieber, Sehstörungen oder Schwindel dazu und wirken Schmerzmittel nicht, sollte man rasch einen Arzt konsultieren.