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25.11.2021

Winter­sport

Die sanften Muskel­protze: Höchste Sensi­bi­lität mit 400 PS

Nur die ältere Generation sowie die jungen Rennfahrer der modernen Skiklubs wissen was es bedeutet, sich einen Hang „auszutreten“, um ihn dann zu befahren. Doch für die Millionen Skifahrer und Boarder erledigt das die Technik in höchster Präzision.

Ob Pisten­bully oder Beast, Husky und Everest – die welt­fü­hre­nden Erzeuger von Übe­rschne­efah­rze­ugen konkur­rieren mit ihrer Technik zum Wohle der Ökon­omie aber auch der Ökol­ogie. Foto: Pisten­bully

Meist sieht man nur die Lichter. Dann wenn die Männer in den Übe­rschne­efah­rze­ugen hunderte Kilo­meter an Pisten nach Einbruch der Dunkel­heit für den näch­sten Winter­sporttag vorbe­reiten. Sie bewegen ihre Fahr­zeuge, heute gesteuert durch modernste Technik, compu­ter­ge­stützt und nur noch mit kleinen Mano­̈vrie­rei­nhe­iten versehen schier virtuos über die Hänge. Sie machen zerfah­rene unru­hige Pisten quasi über Nacht wieder zu einem winter­li­chen Parkett. Befahrbar für jeden, der die ersten Schwünge beherrscht. Vorbei sind die Zeiten, in denen man durch zusam­men­ge­scho­bene Schnee­massen unlieb­same Übe­rr­aschu­ngen erlebte – eie unkon­trol­lierte Abflüge kopf­über in den Tief­schnee.

Die sanften Muskelprotze: Höchste Sensibilität mit 400 PS-2

Pisten­ge­räte müssen immer höh­eren Umwelt­stan­dards entspre­chen. Foto: Pisten­bully

Pisten­ski­fahren ist heute wie Ballett­tanzen. Der eine kann es besser, der andere muss es noch lernen. Doch die Basis wird durch Technik und dem perfekten Umgang mit den Errun­gen­schaften der Moderne durch die Fahrer und Pisten­ma­nager gelegt. Längst wird nichts mehr dem Zufall übe­rla­ssen. Nicht nur die Zeiten des Einsatzes der Geräte wird genau auf die natü­rl­ichen, lokalen Voraus­set­zungen abge­stimmt. Es geht nicht mehr nur um die Verdich­tung der Schnee­kris­talle und das Zaubern eines Schnee­tep­pichs auf dem sich auch Menschen mit geringen Kennt­nissen oft schon meis­ter­lich wohl­fü­hlen. Es geht um das Zusam­men­spiel von Ökon­omie und Ökol­ogie. Der Einsatz der hundert­tau­sende Euro teuren Geräte ist heute ein „Eier­tanz“. Die Ausbil­dung der Fahrer wird in spezi­ellen Lehr­gä­ngen und in Auffri­schungs- und Fort­bil­dungs-Semi­naren ange­boten. Ein geschickter Fahrer eines Präp­arie­rfah­rze­uges kann mit dem tonnen­schweren Gerät milli­me­ter­genau kleinste Gegen­stände verschieben und plat­zieren.

Wichtig ist im Hinter­grund das Pisten­ma­nage­ment. Messungen zeigen, wo Schnee fehlt und wo er verschoben werden kann. Viele tech­ni­sche Finessen sind bereits in den Gera­̈ten inte­griert. Der rich­tige Umgang mit ihnen wird in Semi­naren vermit­telt. Geogra­fi­sche Infor­ma­ti­ons­sys­teme unter­stü­tzen bei der Scho­nung der Ressourcen bei gleich­zei­tiger Opti­mie­rung der Pisten. Viel Arbeit und Know-how, viel Technik und Tüft­elei, die nur dann sichtbar wird, wenn die Riesen unter­wegs sind. Das Ergebnis wird für die Pisten­nutzer immer selbst­ver­stän­dl­icher.

Das Wunder der Technik

Die sanften Muskelprotze: Höchste Sensibilität mit 400 PS-3

Den wahren Pisten­ge­nuss verdankt der Sportler der Technik und viel Know-how und Gefühl der Herren der eleganten Pisten-Monster. Foto: dell - stock.​adobe.​com

Ein Pisten­fahr­zeug ist neu nicht unter 300.000 Euro zu haben. Sie sind zwar keine Renn­ma­schinen, haben aber mehr Power als so mancher Bolide. Sie wiegen rund acht Tonnen und werden trotz des Gewichts über 20 km/h schnell. Dafür sorgen mäc­htige Trieb­werke mit mindes­tens 300 PS. Meist aber sind sie weit stä­rker ausge­richtet. 400 PS sind keine Selten­heit. Die Aufgabe von Gerät und Fahrer ist es, eine möglichst große Fläche­nlei­stung von präp­arierte Pisten pro Stunde zu errei­chen. Kosten­ef­fi­zienz und Wirt­schaft­lich­keit müssen von den Herstel­lern garan­tiert werden. Das gelingt nur durch inno­va­tive Technik und durch die Zusam­men­ar­beit mit Schnee­mess- und Flot­ten­ma­nage­ment­sys­temen.

So einfach wie heute war die Verwal­tung der Skige­biets-Daten noch nie. Aber auch noch nie so wichtig. Nichts wird mehr dem Zufall übe­rla­ssen. Denn jeder vergeb­lich gefah­rene Kilo­meter kostet. Die Kosten aber müssen auch hier möglichst gering gehalten werden, damit die Preise für die Lift­karten nicht noch weiter in die Höhe schnellen. Modernste Technik hat zwar den Treib­stoff­ver­brauch enorm gesenkt, doch bleibt es ein finan­zi­eller Draht­seilakt, den Gästen perfekte Pisten zu bieten.