Der Tag eines Pistenchefs beginnt bestimmt schon sehr früh. Wie gestaltet sich ein gewöhnlicher Morgen?
Mein Arbeitstag beginnt eigentlich schon beim Frühstück, denn da schaue ich mir die digitalen Wetterdaten an. Normalerweise starten wir unseren Dienst um 7:30, bei Neuschnee aber bereits um 6:30.
Welche Aufgaben müssen in der Früh als Erstes erledigt werden?
Bei der Bergfahrt telefonieren wir mit den Pistenraupenfahrern, die oben genächtigt haben, um die Wetterlage genau zu klären: Wie viel Neuschnee ist gefallen? Wie sieht's mit dem Wind aus? Im hochalpinen Gelände des Kitzsteinhorn können Sturmböen meterhohe Schneewechten erzeugen. Die gilt es dann per kontrollierter Lawinensprengung abgehen zu lassen. Generell geht es darum, die Pistensicherheit herzustellen, bevor die ersten Gäste kommen.
Wie geht es dann im Ablauf weiter?
Als Nächstes folgt die Pistenkontrolle: Jede Piste wird einzeln geprüft - Hinweistafeln, das Leitsystem, Pistenstangen, Absperrungen. Alles soll richtig stehen, gut sichtbar und an seinem Platz sein. Wir sind außerdem nicht nur Pisten- sondern auch Rettungsteam. Während des Skibetriebs sind wir also auch für die Versorgung der Verletzten zuständig. Unser Tag endet mit der Schlussfahrt: Wir nehmen die letzte Bergfahrt um 16:45 und stellen sicher, dass niemand am Berg zurückbleibt und alle wieder ins Tal kommen.
Was sind die größten Herausforderungen bei der Arbeit auf den Pisten?
Kurzum: Das Wetter. Im Hochgebirge kann das nämlich sehr schnell umschlagen. Bei starkem Wind, extremer Kälte, dichtem Nebel und eisigem Regen müssen alle aus dem Team absolut wetterfest sein. Wenn zum Beispiel Nebel aufkommt, müssen wir besonders aufmerksam sein: In dieser Höhenlage gibt es keine Wälder mit Bäumen, die bei der Orientierung helfen. Deswegen arbeiten wir auch mit zahlreichen Ausschilderungen und grellen Pistenstangen.
Wie wichtig ist die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Teams bei den Bergbahnen, um dem Gast sicheres Skivergnügen zu ermöglichen?
Der reibungslose Skibetrieb ist nur dann möglich, wenn Betriebsleitung, Beschneiungsteam, Pistenraupenfahrer und InfoService eng zusammenarbeiten. Jeder Einzelne muss sich auf den anderen verlassen können. Das Team Piste stellt die Sicherheit der Gäste auf den Pisten sicher und übermittelt dem InfoService den Status quo. Das InfoService wiederum kümmert sich darum, den Gast über die aktuelle Wetter-, Schnee- und Pistensituation zu informieren.