Ein bezauberndes Heulen durchbricht die winterliche Stille des Salzburger . Landes – es sind nicht die Wölfe, sondern rund 300 Schlittenhunde, die sich auf den malerischen Strecken von Hintersee und der bevorstehenden Veranstaltung auf der Postalm versammeln. Dieses faszinierende Schauspiel markiert den Beginn einer Welt voller Mythos und Hingabe - dem Schlittenhundesport. Die Liebenswürdigkeit der Tiere, gepaart mit einem unbändigen Willen zu laufen, spiegelt die Sehnsucht nach Aufbruch und Abenteuer wider. Die Hunde verkörpern das „desire to go“, eine Kraft, die den Schlittenhundesport zu einem stetig beliebteren Phänomen macht. In den letzten Jahren haben österreichische Musher (Schlittenhundeführer) international für Aufsehen gesorgt und zahlreiche Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften errungen. Die Wettbewerbe des Österreichischen Schlittenhundesportclubs (HSV-ÖSHS), unterstützt von engagierten Partnern und Gemeinden, ziehen ein breites Publikum von Sportlern, Naturbegeisterten, Hundeliebhabern und Familien an.
Schlittenhunderennen: Mehr als nur ein Wintervergnügen
Die Faszination für Schlittenhunderennen erstreckt sich über zwei Hauptkategorien: Schnee-Rennen und Dryland-Rennen. Da der Schnee in unseren Breiten manchmal auf sich warten lässt, haben Schlittenhundeführer aus der Not eine Tugend gemacht und ihre Hunde vor sogenannte Carts gespannt. Diese leichten Wagen dienen als Trainingsgrundlage und ermöglichen es, die Hunde optimal auf die Schneerennen vorzubereiten. Wenn man nur mit einem Hund sportlich aktiv sein möchte, kommen Mountainbikes, Scooter oder die Laufvariante „Canicross“ zum Einsatz.
Die Dryland-Rennen haben sich zu einem eigenständigen Segment entwickelt und stehen den Schnee-Rennen in nichts nach. Wenn der Winter Einzug hält, werden Carts durch Schlitten und Räder durch Skating-Langlaufskier getauscht. Die Berge und Skiregionen des Salzburger Landes bieten die ideale Kulisse für diese atemberaubenden Wettbewerbe.
Der Musher und seine Hunde - eine äußerst spezielle Bindung.
Der Führer der Schlittenhunde pflegt zu jedem seiner Tiere eine tiefe Verbindung. In großen Hundegespannen hat jeder Hund - abhängig von seinen Vorlieben und Stärken einen individuellen Platz, wobei jeder Hund gleichwertig für das Team ist. Die Hunde, die direkt vor dem Schlitten laufen, werden als „Wheel-Dogs“ oder Wheeler bezeichnet. Dazwischen befinden sich die Team-Dogs, und ganz vorne agieren die Leader. Diese Hunde müssen auf das leiseste Rufkommando ihres Mushers unmittelbar reagieren. Ob es um die Befehle Rechts ,,gee“ oder Links ,,haw“ geht, sie müssen blind und sofort darauf vertrauen - denn das gesamte Gespann, bestehend aus bis zu 12 weiteren Hunden, verlässt sich auf diese beiden Leader. Diese Vertrauensbasis und das tiefe Verständnis zwischen Musher und seinen Hunden resultieren aus oft jahrelanger Arbeit und intensivem Training. Die Schulung beginnt bereits bei den jüngsten Hunden; spielerisch werden während Spaziergängen die ersten Befehle für Links, Rechts, Vorbei und Geradeaus erlernt und geübt - dabei spielt es keine Rolle, ob man die „Links Rechts“ Bezeichnung wählt oder mit Haw und Gee - eher dem „Trapper Jargon“ folgt.
Der Schlittenhundesport, eine Symbiose aus Natur, Bewegung und der Partnerschaft zwischen Mensch und Tier, ist ein sehenswertes Erlebnis für die ganze Familie.
Schlittenhunde live erleben
Wenn Sie nun neugierig geworden sind und die Faszination Schlittenhunde hautnah erleben möchten, kommen Sie zu einem der geplanten Rennen: Die nächsten Rennen finden vom 13. bis 14. Januar auf der Postalm statt, und von 10. bis 11. Februar geht es in Hintersee weiter. Vor allem auf der Postalm können Familien diesen Anlass nutzen, um einen Tag voller Schlittenhunde zu erleben und gleichzeitig das Skifahren auf der Postalm zu genießen.
