Wolfgang Ambros bekannte sich dazu schon vor Jahrzehnten. „Schifoan is des leiwaundste, wos ma si nur vurstelln kann.“ Überhaupt dann, wenn man in tiefverschneiten Hängen abseits der Piste seine Spuren in den Tiefschnee setzen kann. Wen wundert es dann, wenn sich das Freeriden, also das Skifahren abseits der Pisten, zunehmender Beliebtheit erfreut und Freerider bei der Ausübung ihrer Passion sich auf Wolke sieben wähnen. Auch die Austropop-Legende wusste in ihrer Skifahrerhymne um die Faszination aufwirbelnder Schneewolken: „Und wann der Schnee staubt, und wann die Sunn' scheint, dann hob' i' ollas Glück in mir vereint.“
Wachsendes Angebot
Längst haben auch die Skifirmen und die Tourismuswirtschaft den Wert der Winterfreuden abseits der Skipiste erkannt. Während letztere mit einem immer größer werdenden Skitouren-Angebot punkten, lassen erstere mit speziellen Modellen die Herzen aller Wintersportfreunde höherschlagen. Prinzipiell sind Skier und Snowboards zum Freeriden breiter als ihre Pistenpendants. Aus gutem Grund: Durch ihre breitere Auflagefläche und der leicht nach hinten versetzten Bindung sinken sie nicht so tief in den Schnee ein und lassen sich durch den besseren Auftrieb leichter kontrollieren. Doch damit nicht genug: Wer seinen Freeride mit einer Skitour verbinden möchte, benötigt für den Aufstieg neben den Brettern noch eine Skitourenbindung, Aufstiegsfelle und Touren-Skischuhe.


Verantwortungsvoll unterwegs
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der rüstet sich für seine Passion auch mit einem LVS-Gerät, einer Lawinenschaufel und - sonde sowie mit einem Lawinenrucksack aus, um für den Ernstfall besser gerüstet zu sein. Eines sollte dabei allen bewusst sein: Unpräparierte Hänge benötigen einiges mehr an Fahrkönnen als plattgewalzte Pisten. Die Hänge und auch der Schnee sind uneben, technisch schwerer zu fahren und oftmals auch schwer einschätzbar und bergen daher immer ein höheres Maß an Risiko als eine Abfahrt auf gesicherten Pisten. Vor allem Freeride-Einsteiger müssen sich stets vor ihrem Abenteuer die Frage stellen, ob ihre Fahrtechnik und ihr Wissen über Wetter und Topographie des Skigebiets gut genug ist, um sich abseits der Pisten zu bewegen. Stets mit einem Sicherheitspuffer unterwegs zu sein, ist dabei oberstes Gebot. Auch ein anderer Grundsatz sollte nicht vergessen werden: Das Fehlen von Markierungen bedeutet nicht automatisch, dass man überall “querbeet“ fahren darf. In vielen Regionen gibt es Richtlinien für umweltfreundliches Skitourengehen. So können auch Tiere und die Natur selbst ausreichend geschützt werden.
Тiрр!
Wer sich ins freie Gelände begibt, sollte über die Topographie des Gebiets und über das Wetter informiert sein.