Die ersten Weihnachtsmärkte im deutschsprachigen Raum finden bereits vor mehr als 600 Jahren Erwähnung. So soll der Bautzener Wenzelsmarkt schon 1384 stattgefunden haben. Der Dresdener Striezelmarkt wird 1434 urkundlich genannt. Er dauerte nur einen Tag und zu kaufen gab es da allerdings nicht Glühwein, sondern Fleisch für den Festtagsbraten. Ähnlich lange gibt es den Nürnberger Christkindlmarkt oder den. Augsburger Lebzeltermarkt.
Advent einst und jetzt
In Österreich fand 1722 erstmals ein auf der Freyung in Wien abgehaltener „Nikolo-, Weihnachts- und Krippenmarkt“ Erwähnung. Traditionelle und modern-romantische Weihnachtsmärkte stimmen in unseren Tagen auf die Vorweihnachtszeit ein. Lichterketten in den Städten, Adventveranstaltungen im Freilichtmuseum in Stübing oder gemütliche Winterwanderungen wie die Christmettenwanderung in der Heimat von Peter Rosegger machen Lust auf den Advent in der Steiermark.
Tradition mit viel Geschichte
Das Öblarner Krampusspiel ist eines der letzten steirischen Volksschauspiele und wurde von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erhoben. Es findet in bäuerlichen Gehöften und als öffentliche Darbietung auf dem Marktplatz statt. Figuren wie Jäger, Luzifer und sein Gefolge, Schmied und „Habergoaß“ (eine Dämonenfigur in Gestalt einer Ziege mit Pferdehufen) werden von Laien dargestellt. Gesprochen werden Originaltexte aus dem 18. Jahrhundert.
Krippe, Kerzen, Äpfel und Nüsse gehören zum Weihnachtsfest am 24. und 25. Dezember einfach dazu. Genauso wie traditionelle Strohsterne und der Christbaum, der wie überall auch in der Steiermark seit dem 19. Jahrhundert Brauch ist. Die Weihnachtskrippe, die szenisch die Geburt Jesu darstellt, geht übrigens auf Franz von Assisi zurück.
Der Duft von Weihnachten
In vielen steirischen Familien werden wunderbare und vielfältige Weihnachtskekse gebacken. Die Rezepte sind oft von Generation zu Generation weitergegeben, verfeinert und mit neuen Ideen kombiniert. Ob klassische Kekse zum Ausstechen oder aufwendigere Linzer Augen, Kinder und Erwachsene freuen sich gleichermaßen auf das Backen und den Genuss der süßen Bäckereien an Weihnachten.
Ein köstlicher Duft verbreitet sich in der Küche, wenn Anisbögen gebacken werden. Dem einen oder anderen mag es ein bisschen an frisch gebackenes Brot erinnern. Ein knuspriger Biskuitteig ist die Grundlage für die süßen, nach Anis duftenden Kekse. In noch heißem Zustand bekommen sie ihre gebogene Form, indem man sie über einen Kochlöffelstiel biegt oder in ein Schnapsglas gibt. Genauso gut schmecken sie auch ohne Biegen, sind dann aber besser als Anisplätzchen bekannt. Übrigens auch ein kalorienarmer Genuss!
von Monika Erkinger
Kripperlroas Oberhaag 30.11.2024 - 06.01.2025
Eine „Kripperlroas“ ist das Wandern von einem Kripperl zum anderen. Die Oberhaager Kripperlroas wird auch heuer wieder fünf Rundwege mit ca. 60 Ausstellern anbieten - in der Zeit von 30. November 2024 bis 6. Jänner 2025. Der Verein legt einen Folder mit allen Informationen für einen erlebnisreichen und romantischen Besuch der Kripperlausstellung auf. Geführter Rundgang auf Wunsch, an Wochenenden Adventmärkte mit Musik an manchen Stationen. Labestationen sind GH Temmel Kollar, Buschenschank Labanz und Altenbacher, Cafe Carmen, Cafe Schmuck. GH Moosmann und Selbstbedienungsstationen.