Für viele Bergbegeisterte ist es ein Lebenstraum, einmal am Dach der Welt, dem Mount Everest, zu stehen. Die Radstädterin Anita Maruna arbeitet als Expeditionsmedizinerin in solch eisigen Höhen und sorgt für das gesundheitliche Wohl der Teilnehmer.
Wann haben Sie gemerkt, dass Sie als Alpin- und Höhenmedizinerin Expeditionen begleiten möchten?
Die Ausbildung sowohl zur Alpin- und Höhenmedizinerin, als auch zur Expeditionsmedizinerin habe ich bereits während der Turnusausbildung absolviert. Schon damals war es ein Wunsch von mir, Beruf und Hobby miteinander zu verbinden. Die Idee, zum höchsten Berg der Welt als Ärztin aufzubrechen, kam erst, als mein Freund, Rupert Hauer, für Furtenbach Adventures als Bergführer Expeditionen zum Mt. Everest durchführte. Irgendwann dachte ich mir, was ein Bergführer kann, Arbeiten in großer Höhe, das möchte ich auch als Ärztin versuchen. Das war im Jahr 2020.
Vor welchen Herausforderungen stehen Sie während einer Expedition?
Eine besondere Herausforderung liegt sicherlich darin, ausreichend Medikamente und Material mitzunehmen. Denn es gibt nicht, so wie zuhause, die Möglichkeit, einfach Medikamente nachzubestellen, wenn eine Tablette ausgeht. Das bedeutet, dass man genau das mit hat, was man zuhause einpackt, und nicht mehr. Das Zusammenstellen des Equipments eines Expeditionsarztes bedarf einer sehr gezielten und intensiven Vorbereitung. Während einer Expedition ist sicher eine große Herausforderung, die Teilnehmer im bestmöglichen Gesundheitszustand zu halten, bis mit dem Beginn des Gipfelaufstieges vom Basislager begonnen wird. Denn nur wenn die Klienten optimal gesund sind, haben sie die besten Gipfelchancen. Dann gilt es vor allem, flexibel zu bleiben. Viele Probleme, die man zu Hause in einem standardisierten Verfahren löst, kann man auf einer Expedition nicht einfach so lösen. Die Herausforderung besteht eher darin, andere Lösungen zu finden, als man es gewohnt ist.
Wie ist das Gefühl, nach erfolgreicher Expedition wieder in den heimischen Bergen unterwegs zu sein?
Ich freue mich immer nach Hause zu kommen. Ich mag meine Heimatberge, das Bergsteigen im bekannten Gelände gibt mir Kraft und lässt mich gleichzeitig auch ausruhen. Hier hole ich mir die „Pause“, die mein Körper und auch mein Geist für eine nächste Herausforderung brauchen. Und wenn die Sehnsucht nach fernen Bergen, neuen Zielen, fremdem Terrain wieder aufflammt, dann breche ich wieder auf.
von Markus Bachofner
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