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28.01.2023

Zukunft in Niederösterreich

Ganzes Land engagiert sich

Die Caritas St. Pölten lud ihre vielen ehrenamtlichen Helfer zu einer Dankesfeier ein. Foto: Caritas St. Pölten/Karl Lahmer

800.000 Menschen sind in Niederösterreich ehrenamtlich tätig. Sie wirken meistens im Hintergrund. Ihre Arbeit ist von größtem Wert für den Zusammenhalt in der Gesellschaft.

Die Caritas St. Pölten kann sich im Most- und Waldviertel auf rund 850 aktive Freiwillige verlassen: Ob als Hospiz- und Trauerbegleiterin, in der Lernhilfe, als Integrationspate, in den Carla-Second-Hand-Läden und den Lebensmittel-Sozialmärkten, im Besuchsdienst älterer Menschen oder im Club Aktiv in der Freizeitbegleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Behinderung.

680.000 Menschen in Niederösterreich sind in 20.000 Vereinen und Institutionen organisiert und investieren ihre Freizeit für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft: Ohne Freiwillige keine Rettung oder Feuerwehr. Ehrenamtliche tragen die Gesundheits-, Pflege- und Behindertenarbeit, die Jugend- und Seniorenorganisationen. Nicht zu vergessen die vielen Freiwilligen in den Sport- und Musikvereinen, Kultur- und Bildungseinrichtungen. Unverzichtbar ist die Nachbarschaftshilfe auf rein privater Basis: Hier engagieren sich mehrheitlich junge Menschen, vor allem Mädchen und Frauen. Dafür gebührt allen größte Wertschätzung und Anerkennung!

Derzeit ist eine Vielzahl von neu gegründeten Vereinen feststellbar. In erster Linie die Bereiche Energie, Nachhaltigkeit, Umwelt und Mobilität bewegen die Menschen und sie sind bereit, sich dafür einzusetzen. In den letzten Jahren hat sich auch die digitale Freiwilligenarbeit etabliert. Sie ermöglicht ein flexibleres Agieren, man macht sie, wenn sie in das eigene Zeitbudget passt.

Neu ist die ,,Freiwilligenbörse Niederösterreich“, eine digitale Vernetzungsplattform für Vereine, Initiativen oder Organisationen, die Helferinnen und Helfer für konkrete Projekte, Aufgaben oder Tätigkeiten suchen. Sie steht auch Personen zur Verfügung, die sich engagieren möchten und nach dem passenden Betätigungsfeld oder dem richtigen Aufgabenbereich suchen.

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Foto: Wolfgang Zarl
Foto: Wolfgang Zarl
,,Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr. Ich bin Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Seit 30 Jahren bin ich mit meinen Kameraden bei jedem Bundesleistungswettbewerb der Feuerwehren dabei - das ist bis dato angeblich noch keinem anderen Feuerwehrler gelungen."
Leopold Brenn, Krenstetten

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Foto: RK Triestingtal
Foto: RK Triestingtal
,,Ich bin seit fünf Jahren ehrenamtlich beim Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes Triestingtal. Sich für andere Menschen einzusetzen, die gerade selbst nicht dazu in der Lage sind, Vertrauen zu schaffen und Sicherheit zu vermitteln - das bedeutet für mich mein Ehrenamt."
Sandra Krieger, Triestingtal

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Foto: privat
Foto: privat
,,Ich wurde 1945 geboren, ein Kind der Nachkriegszeit, habe die russische Besatzungszeit erlebt und bin froh, diese überlebt zu haben. Dafür bin ich bis heute dankbar und für meine Mitmenschen ehrenamtlich im ÖKB, Marterlverein und Verschönerungsverein tätig."
Reinhard Graf, Sierndorf

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Foto: sREAL
Foto: sREAL
„Der Verein 'Wir wollen helfen - Zwettl' wurde aus einer Idee heraus geboren. Hier werden alle eingehenden Spenden 1:1 an bedürftige Menschen weiter gegeben. Schwester Carina von den Franziskanerinnen betreut Projekte für die Ärmsten in Peru mit Spenden aus Zwettl."
Eva Hahn-Schachinger, Zwettl

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Foto: privat
Foto: privat
,,Ich bin ein Vereinsmeier und mache das gerne für unser Dorf, die Gemeinde und die Leute. Das Bildungs- und Heimatwerk ist besonders für ländliche Regionen sehr wichtig. Ich vernetze die Angebote der Erwachsenenbildung mit der Gesunden Gemeinde und der Sportunion."
Josef Schaden, Sallingstadt

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Foto: Troppko
Foto: Troppko
,,Im Verein 'Hilfe im eigenen Land' helfe ich jenen Menschen, die vom Schicksal hart getroffen werden. Als ehrenamtliche Bundesleiterin möchte ich ihnen Hilfe leisten und sie durch Spenden unterstützen, damit zumindest das finanzielle Leid ein wenig gelindert werden kann."
Elfriede Straßhofer, Pöggstall

Ehrenamt schüttet Glückshormone aus

,,Freiwilligen-Markt" in der St. Pöltner Innenstadt. Foto: Birgit Hinterhofer/Emmaus
,,Freiwilligen-Markt" in der St. Pöltner Innenstadt. Foto: Birgit Hinterhofer/Emmaus

Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, leisten nicht nur unbezahlte, sondern auch unbezahlbare Arbeit. Die Zivilgesellschaft lebt vom Engagement ihrer Bürger, wie auch von ihren Vereinen, Institutionen und Organisationen, die Verantwortung für die Gemeinschaft übernehmen.

Rund 46 Prozent aller Österreicher arbeiten mehrere Stunden pro Woche freiwillig und unentgeltlich in einem Verein, einer Organisation oder in der Nachbarschaftshilfe. Fragt man nach den Gründen für ihr Freiwilligenamt, so zeigt sich, dass sowohl selbstlose Motive als auch eine Steigerung des eigenen Wohlbefindens als gleichermaßen wichtig erachtet werden. An oberster Stelle steht das Motiv, ,,anderen Menschen zu helfen". Im Gegenzug ist „Ich bin noch nie darum gefragt worden“ der Hauptfaktor für ein Nicht-Engagement.

Den internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember nutzten deshalb in St. Pölten karitativ tätige Organisationen zu einem „Ehrenamts-Markt" in der Innenstadt. Die Caritas, Hilfswerk, die Emmaus-Gemeinschaft, die soogut-Märkte, Rotes Kreuz und das Bildungs- und Heimatwerk informierten die Passanten über die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements.