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28.01.2023

Zukunft in Nieder­ös­ter­reich

Natur­raum schützen

Zur Förde­rung von Klein­le­bens­räumen wurde mit Schü­lern der NMS Ernst­brunn eine Käfer­burg aus totem Laub­holz gebaut. Foto: Natur­parke

Der Erhalt wertvoller Naturräume und der biologischen Vielfalt sind die Basis für eine gesunde Umwelt. Eine Fülle an Projekten gibt es auch im Naturpark Leiser Berge.

Wert­volle Natur­flä­chen dienen uns Menschen zur Erho­lung und bieten der Fauna und Flora wich­tige Lebens­räume. Um diese zu erhalten, erfor­dert es viel Enga­ge­ment, denn nur so kann eine lang­fris­tige Siche­rung der biolo­gi­schen Viel­falt in der Region erhalten bleiben. Äcker, Wälder und Trocken­wiesen prägen den Natur­park Leiser Berge - die fünf Gemeinden Asparn, Ernst­brunn, Gnaden­dorf, Laden­dorf und Nieder­leis bilden diese einzig­ar­tige Natur­park-Region. Den höchsten Punkt stellt der Busch­berg mit 491 Metern dar. Sämt­liche Akti­vi­täten und Projekte werden hier von den vier Säulen Schutz, Erho­lung, Bildung und Regio­nal­ent­wick­lung getragen. Natur­schutz hat bereits bei den Jüngsten Prio­rität. Hier fruchtet v.a. die Zusam­men­ar­beit mit den sechs Natur­park-Schulen und einem Natur­park-Kinder­garten, in denen das Bewusst­sein für Biodi­ver­sität, für die heimi­sche Tier- und Pflan­zen­welt, geschützte Pflanzen, wie die Kuhschelle oder den Wacholder forciert wird.

Projekt Wacholder­heide

Im Natur­park Leiser Berge exis­tieren die größten noch erhal­tenen Wachol­der­be­stände Öster­reichs. Um diese seltene Gehölzart sowie hoch­gradig gefähr­dete Arten zu erhalten, werden die Wacholder­heiden entbuscht und anschlie­ßend wieder mit Schafen beweidet. Viele helfende Hände haben hier mitge­wirkt - gemeinsam mit den Gemeinden, der Schutz­ge­biets­be­treuung und dem Natur­park wird auch weiterhin für den Erhalt und die Weiter­ent­wick­lung der Region gesorgt.

Die Schafe beweiden Flächen im Naturpark Leiser Berge. Foto: Leiser Berge
Die Schafe beweiden Flächen im Natur­park Leiser Berge. Foto: Leiser Berge
Eine seltene Gehölzart: Der Wacholder. Foto: Leiser Berge
Eine seltene Gehölzart: Der Wacholder. Foto: Leiser Berge

Aber auch andere Projekte, die im Vorjahr forciert wurden, bieten eine wert­volle Grund­lage für neue Vorhaben und Arbeiten im Natur­park. So etwa das Insek­ten­camp von der Öster­rei­chi­schen Ento­mo­lo­gi­schen Gesell­schaft (ÖEG), die Schaf­fung kleiner Lebens­räume mit Schulen aus der Umge­bung, darunter die Errich­tung einer Käfer­burg oder der Heckentag im Natur­park Leiser Berge, um Regio­na­lität und Biodi­ver­sität zu forcieren, und so gesunden Lebens­raum zu erhalten & zu fördern.

Natur­park-Region ist auch KLAR! Region

Seit 2021 ist die Klein­re­gion Leiser Berge mit den Natur­park-Gemeinden auch Klima­wan­del­an­pas­sungs­mo­dell­re­gion. Das Klima der Erde ändert sich, was auch in der KLAR! und Natur­park-Region Leiser Berge zuneh­mend spürbar ist. Neue Risiken treten in dieser stark durch das panno­nisch-konti­nen­tale Klima, mit trocken-kalten Wintern und trocken-warmen Sommern beein­flussten Region auf. Einer­seits geht es künftig darum, klimafit zu werden, ande­rer­seits auch darum, sich an die Folgen, Chancen und Auswir­kungen des Klima­wan­dels anzu­passen. Auch hier werden gezielte Maßnahmen, die im Jahr 2021 erstellt wurden, darunter etwa klima­fitte Grün­räume, die Anlage einer Streu­obst­wiese, Baum­pflanz­ak­tionen, die Rena­tu­rie­rung von Gewäs­sern, verstärkte Bewusst­seins­bil­dung und mehr umge­setzt.

Im Totholz steckt viel Leben

Foto: Leiser Berge
Foto: Leiser Berge

Das Thema Totholz nimmt im Rahmen der Natur­park-Arbeit einen beson­deren Stel­len­wert ein.

Wissens­wertes zu diesem Thema erläu­terte Biologin Sandra Auren­hammer bei einem Vortrag und gab für die Zukunft viele Tipps zur Anrei­che­rung von Totholz. Altes abge­stor­benes Holz bietet Lebens­raum für spezia­li­sierte Insekten, Säuge­tiere, Pilze, Moose, Flechten Amphi­bien, Säuge­tiere und Repti­lien. Außerdem trägt es ganz wesent­lich zur biolo­gi­schen Viel­falt und Natur­nähe der Wälder bei. Erstaun­lich war und ist es für viele, dass 74 % aller Tier­arten in Öster­reich der Gruppe der Insekten ange­hören. In der Natur­park-Region wurden im Zuge des Insek­ten­camps von der Öster­rei­chi­schen Ento­mo­lo­gi­schen Gesell­schaft im Juni 2022 neben dem Hirsch­käfer, der Messer­bock, der Juch­ten­käfer und der Platt­nasen-Holz­rüssler als Totholz­nütz­linge und wert­volle Indi­ka­toren der Biodi­ver­sität gefunden. Totholz ist zudem ein wert­voller Bestand­teil der Klima­wan­del­an­pas­sung, da es als Wasser- und CO₂ Spei­cher dient, die gesunde Boden­bil­dung fördert und diesen auch stabi­li­siert. Das heißt, ein klima­fitter Wald benö­tigt eine stand­ort­ge­rechte Zusam­men­set­zung von Baum­arten, einen Mindest-Totholz­an­teil von 20 m³/ha und eine gut durch­mischte Alters­struktur.