Um sich für die richtige Grafikkarte zu entscheiden, müssen Sie einige Punkte eingehender betrachten. Dazu gehören unter anderem:
- Grafikkarten-Prozessor (Grafikchip)
- Speichertyp und Speichergröße
- Stromanschluss
- Länge, Breite, Höhe
- Kühlung
- Grafikkarten-Anschlüsse
4.1. Grafikprozessor und Grafikkarten-Speicher
Eine leistungsstarke Grafikkarte benötigt auch einen entsprechend großen Lüfter.
Der Grafikprozessor sorgt dafür, dass die Bilder exakt berechnet werden und letztlich so auf dem Monitor landen, wie die Spieleentwickler es vorgesehen haben.
Die mögliche Framerate ist ein guter Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte. Mindestens 30, besser noch 60fps sollte eine Grafikkarte bewerkstelligen können, um flüssige Bilder in Videos und Spielen zu ermöglichen. Für hochwertige Darstellungen sind 140fps anzuraten.
Im Speicher der Grafikkarte werden Informationen zwischengelagert, die der Prozessor letztlich verarbeiten muss. Daher sollte darauf geachtet werden, dass der V-RAM eine ausreichende Kapazität, aber auch eine annehmbare Geschwindigkeit aufweist, wie zum Beispiel ein GDDR5-Speicher.
Um zu entscheiden, welche Kapazität Sie benötigen, sollten Sie die Anforderungen Ihrer Spiele checken. Generell ist eine Grafikkarte mit 4 bis 8GB RAM-Speicher vollkommen ausreichend für die meisten Games.
Sehr günstige und ältere Modelle weisen gegebenenfalls nur einen 2GB-Speicher auf. High-End-Grafikkarten fangen bei 8GB Speicher an.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Grafikchip und Grafikspeicher perfekt aufeinander abgestimmt sind, um Kompatibilitätsprobleme und damit Verzögerungen oder Darstellungsfehler zu vermeiden.
4.2. Stromanschluss
Bevor Sie eine neue Grafikkarte in Ihr System einfügen, sollten Sie prüfen, ob Ihr Netzteil ausreichend Leistung bereitstellen kann und Ihr Mainboard über genügend PCIe-Anschlüsse verfügt. Ein 8- und ein 6-Pin-Stecker sollten vorhanden sein. Entsprechende Adapter für Ihre Grafikkarte finden Sie besonders günstig online oder auch im Fachhandel.
Kann Ihr Netzteil nicht die benötigte Leistung zur Verfügung stellen, ist eine kleinere Grafikkarte ratsam. Alternativ können Sie ein neues Netzteil anschaffen, wobei Sie unbedingt auf eine exakte Kompatibilität achten sollten.
Spielen Sie mit dem Gedanken, ein externes Modul zu nutzen, erfolgt die Stromversorgung der Grafikkarte über USB.
4.3. Größe
Gehen Sie beim Einsetzen einer neuen Grafikkarte äußerst vorsichtig vor und nehmen Sie im Voraus genau Maß.
Grafikkarten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Größe zum Teil stark. Vor allem die Länge kann variieren, je nachdem, wie viele Lüfter verbaut wurden und wie groß die entsprechende Grafikkarten-Abdeckung ist.
Bevor Sie sich also für eine Grafikkarte entscheiden, sollten Sie den dafür vorhandenen Platz in Ihrem Rechner genau ausmessen. Üblicherweise können Sie zwei bis drei Slots und bis zu 33 Zentimeter für eine Grafikkarte mit großem Kühler einplanen.
Bedenken Sie außerdem, dass die Grafikkarten-Halter vor allem bei größeren Modellen nicht immer ausreichen, um das Modul an Ort und Stelle zu halten. In diesem Fall kann die Anbringung einer zusätzlichen Grafikkarten-Stütze sinnvoll sein, die wiederum ebenfalls Platz benötigt.
Prüfen Sie nach dem Einsetzen der Grafikkarte, ob die Abdeckung des Towers normal schließt, ohne zu klemmen. Auch benachbarte Slots sollten nicht verdeckt werden.
4.4. Grafikkarten-Kühler
Unterschieden werden kann zwischen aktiver und passiver Kühlung der Grafikkarte. Dabei werden vor allem für leistungsstärkere Modelle ausschließlich aktive Kühler eingesetzt, also solche, die mit Lüftern anstatt mit Wärme ableitenden Kühlkörpern arbeiten. Welche Vor- und Nachteile die aktive Kühlvariante aufweist, können Sie der folgenden Tabelle entnehmen.
Vorteile- deutlich effektiver als passive Kühler
- auch in der Lage, hohen Temperaturen zu trotzen
- mit Wasserkühlung ebenfalls leises Arbeiten möglich
Nachteile- teurer als passive Kühler
- ohne Wasserkühlung deutlich stärkere Geräuschentwicklung
4.5. Grafikkarten-Anschlüsse
Standardmäßig finden Sie an Ihrer Grafikkarte HDMI-Ausgänge und Displayports. Ältere Modelle verfügen zudem hin und wieder noch über DIV-Buchsen.
Achten Sie darauf, dass Ihre Grafikkarte stabil mit einem Halter gesichert ist, um andere Komponenten, aber auch die angeschlossenen Kabel nicht zu beschädigen.
Sollte die Halterung Ihrer Grafikkarte nicht ausreichen und Sie bemerken, dass sich das Modul immer wieder absenkt und dabei Kabel ungünstig knickt oder verdreht, kann eine spezielle Grafikkarten-Stütze helfen.