Die gute Nachricht für jeden, den das Kokosöl-Fieber gepackt hat: Mit seiner soliden Performance in der Kategorie Ernährung ist es noch nicht getan. Auch als vielseitiges Hausmittel macht es eine gute Figur. Die folgenden kosmetischen Anwendungsmöglichkeiten von Kokosöl möchten wir hier für Sie erläutern:
3.1. Ist Kokosöl eine geeignete Haarpflege?
Kokosfett ist bei Raumtemperatur fest und wird beim Erwärmen flüssig.
Als Kur in den Haaren angewandt, spendet Kokosöl Feuchtigkeit und sorgt dadurch für weniger Schuppenbildung sowie eine geschmeidigere, weichere Struktur in Bart- und Kopfhaar. Wer unter besonders trockenem oder sprödem Haar leidet, kann dies gelegentlich mit Kokosöl pflegen.
Gerade bei der Anwendung beim Kopfhaar ist allerdings unbedingt darauf zu achten, nicht mehr als eine ungefähr haselnussgroße Menge zu verwenden, da das anschließende Auswaschen des Kokosöls aus den Haaren sonst zu einem Riss des Geduldsfadens führen kann.
Beim Verwenden von Kokosöl im Bart ist auf dessen mögliche unerwünschte Effekte auf die Gesichtshaut zu achten, worauf wir später näher eingehen.
Auch auf der Suche nach Hausmitteln gegen Kopfläuse wird immer wieder zu einer Kokosöl-Kur geraten, da das Fett die Läuse erstickt, ohne dabei die Kopfhaut anzugreifen.
» Mehr Informationen 3.2. Kokosöl als Hautcreme
Die Anwendung von Kokosöl auf der Haut soll durch seine Feuchtigkeit spendende Eigenschaft viele kosmetische Sorgenursachen wie Akne, trockene Haut und Cellulite reduzieren und durch seine entzündungshemmende Wirkung sogar positive Auswirkungen auf Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Schuppenflechte haben.
Dies ist allerdings äußerst umstritten, denn während Kokosöl laut Tests zwar nachweislich eine angenehme Linderung durch seinen kühlenden Effekt auf der Haut verschafft, darf es nicht mit einem medizinisch wirksamen Heilmittel gegen ernsthafte Beschwerden verwechselt werden. Einen Gang zum Hausarzt spart man sich mithilfe von Kokosöl also nicht.
3.3. Kann man sich mit Kokosöl abschminken?
Achtung: Auch bei der Anwendung im Gesicht hängt die Wirksamkeit des Öls sehr vom Hauttyp jedes Einzelnen ab, da bei ohnehin schon fettiger Haut die Verwendung von noch mehr Fett die Poren nur zusätzlich verstopfen würde.
Während Kokosöl zum Abschminken eine sanfte und augenfreundliche Alternative zu in der Regel stark chemischen und damit nicht sonderlich umwelt- und körperfreundlichen, herkömmlichen Produkten zur Make-Up-Entfernung ist, sollte man hier aus demselben Grund darauf achten, das Öl nach der Anwendung gründlich abzuwaschen.
Im Falle von ohnehin zu Trockenheit neigender Haut lässt sich natives Kokosöl hervorragend als Creme verwenden. Statt des Kaufs von herkömmlicher Hautcreme kann man das Fett mit ätherischen Ölen verrühren oder einfach pur auftragen.
» Mehr Informationen 3.4. Kokosöl bei Sonnenbrand
Hier kommt erneut die Wirkung von Kokosöl bei Entzündungen zum Einsatz, denn durch sie und den angenehm kühlenden und Feuchtigkeit spendenden Effekt verschafft das Öl bei Sonnenbrand Linderung. Zur Vorbeugung dessen ist es dagegen eher ungeeignet, da der ermittelte Lichtschutzfaktor von etwa 8, den Kokosöl erreicht, als Sonnenschutz nicht ausreichend ist.
3.5. Kokosöl hilft gegen Zecken
Wer einen Hund hat, kann Kokosöl nicht nur auf der eigenen Haut, sondern auch vor dem Gassigehen auf dem Fell seines vierbeinigen Freundes verteilen. Denn Kokosöl ist gegen Zecken äußerst wirksam.
Wieder ist hierbei die Laurinsäure im Kokosöl, die laut Tests eine abschreckende Wirkung auf Zecken hat. Dabei reicht es, das Öl gleichmäßig auf dem Fell zu verteilen, ein Einreiben in die Haut ist nicht nötig. Die Wirkung hält bis zu acht Stunden an, weshalb auch längere Wanderungen mit Ihrem Hund dank Kokosöl weitgehend zeckenfrei bleiben.
3.6. Kokosöl als Gleitgel? Mit Vorsicht zu genießen
Noch eine weitere interessante Anwendungsmöglichkeit gilt es anzusprechen: Kokosöl als Gleitgel. Unter bestimmten Bedingungen kann das vielseitige Naturprodukt zu einer wohlriechenden Bereicherung des Liebeslebens werden, sofern man folgende Punkte nicht außer Acht lässt: Kokosöl, wie alle Öle, verträgt sich nicht mit Latex und kann daher Kondome porös machen.
Außerdem sollte auf mögliche Allergien und vor allem auf die potenziell schädliche Wirkung von Kokosöl im bakteriell empfindlichen Milieu der Vagina Rücksicht genommen werden. Völlig problemlos kann das Öl dagegen im Analbereich verwendet werden, die Möglichkeiten sind also keineswegs gering.
Genau wie bei allen anderen Gleitmitteln sollte man sich vor dem Gebrauch von Kokosöl genauestens über die Risiken informieren und kann danach sorgenfreien Spaß im Bett haben (Achtung: hinterlässt Fettflecken).