Der Vorfall spielte sich bei einer Pressekonferenz für die ORF-Volksmusik-Show "Wenn die Musi spielt" in Bad Kleinkirchheim ab. Anlass war die Begrüßung des farbigen Sängers Roberto Blanco, bei der Dörfler vor Journalisten, Künstlern und laufenden Kameras folgenden Witz zum Besten gab: Eine "Negermama" und eine weiße Mutter sitzen im Zug von Klagenfurt nach Wien und stillen ihre Babys. Das weiße Baby hört plötzlich auf zu trinken, zeigt auf das Negerbaby und sagt: "Mama, ich möchte auch Kakao."
Anschließend soll unter den Anwesenden betretenes Schweigen geherrscht haben. "Anscheinend habe ich den Witz schlecht erzählt, weil ihn niemand verstanden hat", versuchte Dörfler die Situation zu entschärfen.
Rohr: Geisteshaltung "nicht repräsentativ für Kärnten"
Kärntens SPÖ-Chef Rohr verlangte in einer Aussendung von Dörfler eine sofortige Entschuldigung und erklärte, er lege Wert auf die Feststellung, dass diese Geisteshaltung nicht repräsentativ für das Land Kärnten sei. Dörfler habe erneut bewiesen, dass er nicht das Format für einen Landeshauptmann besitze.
Holub: "Für Landeshauptmann genieren"
Kärnten dürfte sich derzeit für seinen Landeshauptmann wohl genieren, sagte der Grüne Landessprecher Holub. "Ich glaube, dass der Herr Landeshauptmann sogar unabsichtlich rassistisch war. Irgendwie ist es typisch für ihn, er steht bis zu den Hüften im Fettnapf und bemerkt es nicht einmal", meinte Holub. Dies falle in die von Elfriede Jelinek als "verantwortungslose Unwissenheit" beschriebene Kategorie.
Dörfler: "Künstliche Aufregung"
Gerhard Dörfler selbst hat am Samstag die Kritik an dem Witz als "künstliche Aufregung" zurückgewiesen. Er habe den Witz "in einer lustigen Runde" erzählt, um eine Herabwürdigung sei es nicht gegangen. "Sollen wir jetzt in Kärnten auch das Kinderbuch 'Zehn kleine Negerlein' verbieten lassen?", so Dörfler.
Zur Kritik von SPÖ-Chef Reinhart Rohr sagte Dörfler: "Das ist eine witzlose Aufregung, wenn der Herr Rohr nichts anderes zu tun hat als auf meine Witze zu reagieren, dann ist das inferior." Er kenne Roberto Blanco schon seit langem, erklärte Dörfler, dieser habe sich auch nicht an dem Witzchen gestoßen. Andere hätten ihn offenbar nicht verstanden, meinte Dörfler und fügte hinzu: "Auch ein Landeshauptmann wird zu einer guten Laune etwas beitragen dürfen."
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