Mit dem Neubau erhielt das "Historische Museum der Stadt Wien" eine fixe Heimstätte, wobei die Gründung bereits 1887 erfolgt war. Zuvor waren die städtischen Sammlungen jedoch im Rathaus untergebracht. Schon um 1900 war überlegt worden, ein eigenes Haus am Karlsplatz zu schaffen. Es gab dazu sogar einen eigenen - äußerst spektakulären - Entwurf von Otto Wagner. Dieser wurde jedoch nie realisiert.
In den 1950er Jahren setzte sich der damalige Bürgermeister und spätere Bundespräsident Theodor Körner (SPÖ) für ein eigenes Stadtmuseum ein. Die Grundsteinlegung erfolgte am 24. April 1953. Die Baukosten betrugen 39 Millionen Schilling (2,83 Mio. Euro), der Eintrittspreis zu Beginn 5 Schilling (rund 35 Cent). Die Eröffnung erfolgte mit einer Präsentation der Neuankäufe sowie mit der Löschenkohl-Ausstellung.
"Kulturhistorisch von Bedeutung"
Museumsdirektor Wolfgang Kos lobte bei der Präsentation des Jubiläumsprogramms die architektonische Qualität seines Hauses. Vor allem die Innengestaltung sei kulturhistorisch von Bedeutung - weil in großen Teilen originalgetreu erhalten. Wobei der Bau ein "Musterbeispiel für abgemilderten Modernismus" sei. Haerdtl sei von verschiedenen Seiten zu Änderungen gezwungen worden, wodurch sich die Hoffnung auf einen radikaleren Entwurf nicht erfüllt habe.
Der Geburtstag wird jedenfalls gefeiert: Am kommenden Wochenende wird zu einem "Open House" mit Sonderführungen geladen. Die Wiener Bevölkerung ist dabei aufgerufen, Geschenke für die Sammlung des Museums - zum Thema "Wien vor 40 Jahren" - mitzubringen.
"Sensationen aus dem alten Wien"
Eine Reminiszenz an die Eröffnung ist auch die Ausstellung "Hieronymus Löschenkohl. Sensationen aus dem alten Wien". Kos sprach von einem "Versuch einer Rekonstruktion des damaligen Ausstellungsdesigns". Zu sehen sind kolorierte Stiche und andere Produktionen - etwa Karten oder Fächer - Löschenkohls (1753-1807), die dieser in seinem Geschäft am Kohlmarkt feilbot. Er hielt unter anderem zeitgenössische Ereignisse fest, war dabei oft schneller als seine Konkurrenz und wurde nicht selten angefeindet.
Zu schlecht sei die Qualität seiner Bilder, zu sehr erinnere sein Vorgehen an industrielle Produktion, so der Tenor der Kritik. Tatsächlich hat Löschenkohl jedoch das Bild des 18. Jahrhunderts geprägt. Viele seiner Erzeugnisse werden bis heute häufig in Büchern verwendet.
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