Die 2007 und 2008 angeschafften Kampfanzüge für 12.000 Soldaten für 43,4 Millionen Euro haben in etwa gleich viel gekostet wie die Eurofighter-Betriebskosten 2008. Das neue Truppenfunkgerät kostete 80 Millionen Euro. Die 60 bis 65 Millionen Euro Betriebskosten ab 2011 sind das Sechsfache dessen, was der neue Tschad-Einsatz des Bundesheeres bis Ende des Jahres kosten wird. 60 Millionen Euro kosteten zum Beispiel auch 96 Stück der neuen Bundesheer-Lkw mit Hakenladesystem.
Dabei wird es wahrscheinlich nicht bei 60 Millionen bleiben, denn die laufenden Ausgaben für die Kampfjets sollen laut Rechnungshofbericht bis 2013 auf 100 Millionen Euro steigen. Bei einer Flugstundenanzahl von 1.500 im Jahr würde das 67.000 Euro Kosten für eine einzige Flugstunde bedeuten. Heuer kostet die Flugstunde bei 50 Millionen Euro Betriebsaufwand nach dieser Rechnung rund 33.000 Euro und damit fast gleich viel wie das jährliche Einkommen eines Soldaten.
Betriebskosten fressen 1.830 Soldaten-Jahresgehälter
Bei 65 Millionen Euro Betriebskosten erhöht sich der Wert einer Flugstunde auf 43.000 Euro. Das mittlere Einkommen eines Bundesheerbediensteten im Jahr 2007 betrug 35.500 Euro. Mit den Betriebskosten könnten damit bis zu 1.830 Soldaten-Jahresgehälter bezahlt werden. Gemessen am Verteidigungsbudget, das die nächsten Jahre bei 2,1 Milliarden Euro liegen wird, machen die Betriebskosten 2,4 Prozent aus. Ab 2011 steigt dieser Anteil auf drei Prozent.
"Ich habe immer vor den hohen Betriebskosten des Eurofighters gewarnt. Dieses Flugzeug verursacht enorme Kosten, deshalb hätte ich dieses Gerät nicht gekauft", sagte Verteidigungsminister Darabos. "Das Jammern hilft aber nichts, denn jetzt haben wir den Eurofighter, müssen auch mit seinen Kosten umgehen und das Optimum herausholen", so der Ressortchef, der durch seinen 2007 mit Eurofighter ausverhandelten Vergleich (u.a. Reduktion der Stückzahl von 18 auf 15) mit einer Reduktion der Betriebskosten um vier Millionen Euro pro Jahr rechnet.
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