SPÖ-Klubchef Andreas Schieder oder Wohnbaustadtrat Michael Ludwig? Am Landesparteitag am 27. Jänner wird ein neuer Wiener SPÖ-Chef und damit der zukünftige Bürgermeister gewählt. Und der Tag der Entscheidung wird auch zeigen, wer von beiden im Jahr 2020 in die Schlacht um Wien zieht …
"Ich werde mich jedenfalls dafür einsetzen, dass mein Nachfolger jemand wird, der Wahlen gewinnt", hatte Wiens Bürgermeister Michael Häupl am 21. März 2017 im Ö1-"Morgenjournal" gesagt. Der Stadtchef weigert sich bisher, für einen der beiden Kandidaten offiziell Partei zu ergreifen ("Bin kein Erbhofbauer") - er kämpft aber an vorderster Front mit Andreas Schieder gegen die Bundesregierung.
Aus heutiger Sicht wäre es Michael Ludwig, dem die Wiener und die SPÖ-Wähler in Hinblick auf die Wahl 2020 am meisten zutrauen. Einer aktuellen Umfrage von Unique research für "Heute" zufolge führt Ludwig in den Bereichen:
Beide Kandidaten haben ihre Vorteile
"Schieder als Spitzenkandidat würde Wähler links der Mitte generieren. Er würde Peter Pilz, so er antritt, und den Grünen Wähler wegnehmen. Er gewinnt aber mittig oder rechts der Mitte nichts", so Meinungsforscher Peter Hajek. "Ludwig hingegen wird im linken Grünlager wenig, dafür rechts der Mitte punkten." Mit Ludwig, so die Theorie, wären auch mehr Koalitionen möglich, es gebe laut Hajek "mehr Handlungsmöglichkeiten".
Alles oder nichts im Jahr 2020
2020 geht es für die Genossen um alles - es wird DAS Duell um den Bürgermeisterthron. Verliert ihn die SPÖ an eine andere Partei, fallen in Dominoeffekt-Manier unzählige Jobs. Die rote Macht wäre für lange Zeit dahin.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch eine Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts IFES. Gefragt wurde: Was soll ein Bürgermeister überhaupt an Fähigkeiten mitbringen? "Er soll die Interessen von Wien gegenüber dem Bund gut durchsetzen, nah an den Menschen und ein guter Manager sein", so Geschäftsführerin Eva Zeglovits. Was den Wienern nicht so wichtig zu sein scheint: dass der Neue an der Spitze die SPÖ Wien wieder eint.
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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